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Mickey: Overtime (Review)

Artist:

Mickey

Mickey: Overtime
Album:

Overtime

Medium: CD/Download
Stil:

Indie / Electro Pop

Label: Ink
Spieldauer: 37:05
Erschienen: 03.08.2018
Website: [Link]

Alex Konrad und Klemens Wihlidal sind auch in der österreichischen Indie-Kapelle Ging Ga tätig (gewesen), schlagen aber nun unter dem alles und nichts verheißenden Banner MICKEY in allen Belangen aus der Art. Klar sollte man etwas völlig anderes erwarten, wenn sich Musiker abseits ihrer Hauptbetätigungsfelder austoben, doch "Overtime" bzw. dessen EP-Vorbote mit Song-Überschneidungen ist nicht nur anders als Ging Ga, sondern … na ja - völlig abseitig.

Die beiden aus der Slowakei.stammenden "Survival-Popper", wie sich MICKEY selbst nennen, zogen sich in eine abgeschiedene Berghütte zurück, um das Material für "Overdrive" auszuknobeln, und dieses Verb ist nicht einmal weithergeholt, wenn man die scheinbar nach dem Zufallsprinzip zusammengeklaubten Klänge hört, die uns das Duo als Songs verkauft. Die eröffnende Single 'Drive' ist noch das verträglichste Stücke der beiden, gleichwohl genauso ein Patchwork aus allen denk- und undenkbaren akustischen Informationen.

MICKEY brüsten sich u.a. damit, Aufnahmen mit dem Smartphone getätigt zu haben, woraus sich der ausgeprägte Lo-Fi-Charakter von "Overtime" erklärt, nicht aber die skizzenhafte Anmutung der einzelnen Tracks, die man mit viel Liebe improvisatorisch nennen kann. In Anbetracht der Dominanz von Elektronik verwundert der Umstand, dass Alex und Klemens die Chose im Einklang mit der Natur ersonnen haben wollen.

Sei's drum, auch wenn die Platte nach dem "trial and error"-Prinzip aus einer fatalistischen Haltung heraus entstanden ist, wirkt sie kaum ernstgemeint, sondern entspricht der quietschbunten Geschmacklosigkeit eines Jahrmarkts, dessen Stände - in diesem Fall Genres - hastig abgeklappert werden, wobei man naturgemäß nur an der Oberfläche kratzt. Unsägliche Autotune-Effekte, noch ätzendere Chillout-Berieslung, holprige Rap-Passagen, null groovende Beats und als Eklektizismus verkaufte Orientierungslosigkeit kulminieren in einer Ton gewordenen Ironie-Hölle, die man getrost unter "postmoderner Quark" einordnen kann.

FAZIT: Über die anfängliche Überraschung beim Hören von MICKEYs Verschränkung von allerlei Unvereinbarem hinaus steckt nicht viel in "Overtime". Handfeste Kompositionen sind auf dem Album schlichtweg nicht vorhanden; es ist ein Alptraum aus akustischen Assoziationen, hemdsärmelig eingesetzter Aufnahmetechniken und jugendlicher Respektlosigkeit ohne intellektuelle Substanz, die eine so freche Haltung rechtfertigen würde.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2323x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
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Tracklist:
  • Drive
  • In Your Face
  • Party Bodies
  • Darkest Hour
  • Roger Over / Gonna Do It On My Own
  • Uhliska
  • Overtime
  • Chagall
  • Monet
  • Trampoline
  • Horizon

Besetzung:

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