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Peter Wolff: Repeat (Review)
Artist: | Peter Wolff |
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Album: | Repeat |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Modern Classical / Soundscapes |
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Label: | My Proud Mountain | |
Spieldauer: | 35:25 | |
Erschienen: | 16.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Als Downfall-Of-Gaia-Mitbegründer PETER WOLFF jüngst im Vorprogramm der Soloshows von Neurosis' Scott Kelly auftrat, stellte er sich anders als bei seiner ehemaligen Band im elektronischen Kontext vor. Das hatte sich insofern absehen lassen, als er der Gruppe aufgrund anderer musikalischer Vorlieben abhandengekommen war, und ebendiese lebt er nun unter seinem bürgerlichen Namen aus.
Dementsprechend persönlich ist die Musik auch, die "Repeat" zu Gehör bringt. Multi-Instrumentalist Wolff leistet mit der Scheibe vertonte Trauerarbeit, also darf man sich auf eher finstere Klänge einstellen, die Vertonung einer gedanklichen Abwärtsspirale, die den Leidenden emotional in die Knie zwingen kann. Wolff mag nun zwar lakonisch sein, gibt sich aber nicht larmoyant, sondern wahrt dadurch, dass er "Repeat" mehr oder weniger als Soundtrack zu einem imaginären Film konzipiert hat, gesunden Abstand von allzu leicht angreifbarer Emotionalität.
Einfindung ist erlaubt, doch man kann die fünf Tracks auch ohne Vorbehalte auf sich wirken lassen und schauen, wie sie wirken. Stilistisch lässt sich das monotone Treiben, in Szene gesetzt mit Klavier, Streichern und freilich auch Gitarre, am ehesten in die sogenannte Modern-Classic-Bewegung eingliedern, wo sich Nils Frahm oder Max Richter aktuell ziemlich erfolgreich tummeln.
Auf "Repeat" sind die zahlreichen Leerstellen, in denen PETER WOLFF nahezu vollkommene Stille wahrt, wenn man von eingebauten "field recordings" (hört sich nach Gewimmel auf öffentlichen Plätzen an, Beispiel 'We') absieht, genauso wichtig wie die tatsächlich gespielten Töne, und selbigen wohnt wiederum eine ungeahnte Schönheit inne, so man sie in einem harmonischen Kontext vorfindet.
Das ist nicht immer möglich, weil der Komponist manches einfach so im Raum stehenlässt, und das geschieht vermutlich auf genauso absichtsvolle Weise wie bei Pionieren der Programmmusik, die nichts dem Zufall überließen, sondern alle Soundereignisse in den Dienst der Darstellung von was auch immer stellten. Dadurch, dass bei Wolf etwas schwerlich Greifbares ausgedrückt werden soll, bleibt auch die Beurteilung seines Werks in letzter Konsequenz nur schwammig.
FAZIT: PETER WOLFF betreibt mit "Repeat" edles Klangdesign für Anhänger des Labelkatalogs von Denovali Records, aber piefiges Zeug für Kunstinstallationen ist dieser melancholische Stoff mitnichten. Von Durchlauf zu Durchlauf kristallisieren sich mehr Melodien oder motivische Fragmente heraus, die den vermeintlichen Score dann doch sehr musikalisch im fast liedhaften Sinn machen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- We
- Destroy
- Lines
- Growing
- Circles
- Repeat (2018) - 11/15 Punkten
-
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