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Phil Collins: Plays Well With Others (Review)
Artist: | Phil Collins |
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Album: | Plays Well With Others |
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Medium: | CD-Box | |
Stil: | Pop / Rock |
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Label: | Warner / Rhino | |
Spieldauer: | 285:33 | |
Erschienen: | 28.09.2018 | |
Website: | [Link] |
Da PHIL COLLINS regelmäßig von mehr oder weniger ernsten Wehen geplagt wird, die seine Performance als Frontmann wie Drummer beeinträchtigen, sieht sich das heute als Solokünstler kommerziell wohl erfolgreichste aller Genesis-Mitglieder gezwungen, Zweitverwertung zu praktizieren, statt mit neuer Musik zu Potte zu kommen oder gar weitere Konzerte zu geben, wie es ihm auf durchaus beachtenswerte Weise noch vor nicht allzu langer Zeit gelang.
Bei "Plays Well With Others" handelt es sich dem Titel gemäß (dieser geht auf einen Spruch auf einem T-Shirt zurück, das Drum-Kollege Chester Thompson ihm zur Würdigung seiner Talente schenkte) um eine quantitativ erschöpfende Zusammenstellung von in Kollaboration entstandenen Liedern, die Collins ungeheure Wandlungsfähigkeit und stilistische Raffinesse unterstreicht. Bekanntlich verspürte er nicht erst nach seinem Vortritt ans Mikrofon von Genesis ein nahezu dringendes Bedürfnis, sich in anderen Genres auszutoben, was zwar nicht immer zu gelungenen Experimenten führte, aber für eine Menge zeitlose U-Musik gesorgt hat.
Im Lauf seiner Karriere scharte Phil teils Idole und teils Kollegen um sich, mit denen er sich auf Augenhöhe befand, bzw. half ihnen bei Produktionen oder als Co-Songwriter aus. Der Multi-Instrumentalist mit dem untrüglichen Gespür für Hooks und im Gegensatz dazu großem Mut, selbst unabwegigste Ideen umzusetzen, übt sich heute in Demut, wenn er auf all dies zurückblickt, und das macht ihn - Rotes Tuch für die Muckerpolizei und diverse Geschmackseliten hin oder her - in gleicher Weise sympathisch, wie "Plays Well With Others" tatsächlich Sinn ergibt.
Mit diesem Boxset lesen Label und Künstler Lieder vom Wegrand auf, die unverdient dort herumzuliegen schienen, und lassen eine musikalische Vita Revue passieren, deren Haupteigenschaft just ihre Unbeständigkeit war. Vom Proto-Psych von Flaming Youth ('Guide Me Orion') gelangte Collins mehr oder weniger schnell in mitunter leicht biedere Poprock-Milieus (Argent, Robert Plant), lieferte aber auch Fusion-Edelware ab, indem er sich bei Brand X selbst zu einem sagenhaften Schlagzeuger adelte, und blieb sowohl dem Prog sowohl auf traditionellen Pfaden als auch in wirklich wagemutigen, neuen Kontexten treu, sei es mit Ambient-Pionier Brian Eno, neben King Crimsons Gitarrenrevolutionär Robert Fripp oder im Spiel mit John Cales Serieller Musik
Obwohl seine Zeit als überlebensgroßer Star in den 1980ern kam, dem Hochglanzpop-Jahrzehnt schlechthin, gehören Collins' Schulterschlüsse bis zum Beginn der folgenden Dekade zu seinen interessantesten überhaupt, wobei er sich abermals zwischen Mainstream (Band Aid, Clapton) und mindestens Art Pop (Tears For Fears), gern aber auch im weiteren Jazz-Milieu (Al DiMeola, Chaka Khan) bewegte. Abgesehen von Grenzwertigem wie 'In The Air Tonite', für ein Tributalbum an ihn selbst mit R&B-Diva Lil' Kim entstand, gab es stets Konstanden im Schaffen des Briten, vor allem Singer-Songwriter John Martyn und natürlich seine Genesis-Mitstreiter; ihrer ungeachtet ist bei alledem aber auch so eine einheitliche Linie zu erkennen - die des Erfindergeists und einer über alle Erfolge hinweg ungebrochen gebliebene Liebe zur Musik an sich.
FAZIT: "Plays Well With Others" ist keine Compilation aus reiner Verlegenheit, sondern eine zwangsläufig bunte Zusammenstellung von teils rar gewordenen Gemeinschaftsarbeiten eines waschechten musikalischen Tausendsassas. Rekapituliert man PHIL COLLINS' Werk mit dieser Box, werden jegliche Vorwürfe von Opportunismus und Geschmacklosigkeit unhaltbar, die er sich bis heute gefallenlassen muss.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1969 – 1982
- ‘Guide Me Orion’ – Flaming Youth
- ‘Knights (Reprise)’ – Peter Banks
- ‘Don’t You Feel It’ – Eugene Wallace
- ‘I Can’t Remember, But Yes’ – Argent
- ‘Over Fire Island’ – Brian Eno
- ‘Savannah Woman’ – Tommy Bolin
- ‘Pablo Picasso’ – John Cale
- ‘Nuclear Burn’ – Brand X
- ‘No-One Receiving’ – Brian Eno
- ‘Home’ – Rod Argent
- ‘M386’ – Brian Eno
- ‘And So To F’ – Brand X
- ‘North Star’ – Robert Fripp
- ‘Sweet Little Mystery’ – John Martyn
- ‘Intruder’ – Peter Gabriel
- ‘I Know There’s Something Going On’ – Frida
- ‘Pledge Pin’ – Robert Plant
- ‘Lead Me To The Water’ – Gary Brooker
- 1982 – 1991
- ‘In The Mood’ – Robert Plant
- ‘Island Dreamer’ – Al DiMeola
- ‘Puss ‘n’ Boots’ – Adam Ant
- ‘Walking On The Chinese Wall’ – Philip Bailey
- ‘Do They Know It’s Christmas (Feed The World)’ – Band Aid
- ‘Just Like A Prisoner’ – Eric Clapton
- ‘Because Of You’ – Philip Bailey
- ‘Watching The World’ – Chaka Khan
- ‘No One Is To Blame’ (Phil Collins version) – Howard Jones
- ‘If Leaving Me Is Easy’ – The Isley Brothers
- ‘Angry’ – Paul McCartney
- ‘Loco In Acapulco’ – Four Tops
- ‘Walking On Air’ – Stephen Bishop
- ‘Hall Light’ – Stephen Bishop
- ‘Woman In Chains’ – Tears For Fears
- ‘Burn Down The Mission’ – Phil Collins
- 1991 - 2011
- ‘No Son Of Mine’ – Genesis
- ‘Could’ve Been Me’ – John Martyn
- ‘Hero’ – David Crosby
- ‘Ways To Cry’ – John Martyn
- ‘I’ve Been Trying’ – Phil Collins
- ‘Do Nothing ‘Till You Hear From Me’ – Quincy Jones
- ‘Why Can’t It Wait Til Morning’ – Fourplay
- ‘Suzanne’ – John Martyn
- ‘Looking For An Angel’ – Laura Pausini
- ‘Golden Slumbers / Carry That Weight / The End’ – George Martin
- ‘In The Air Tonite’ – Lil’ Kim featuring Phil Collins
- ‘Welcome’ – Phil Collins
- ‘Can’t Turn Back The Years’ – John Martyn
- Live 1981 – 2002
- ‘In The Air Tonight’ (Live At The Secret Policeman’s Other Ball) – Phil Collins
- ‘While My Guitar Gently Weeps’ – George Harrison
- ‘You Win Again’ – The Bee Gees
- ‘There’ll Be Some Changes Made’ – Phil Collins and Tony Bennett
- ‘Stormy Weather’ – Phil Collins and Quincy Jones
- ‘Chips And Salsa’ – The Phil Collins Big Band
- ‘Birdland’ – Phil Collins with The Buddy Rich Big Band
- ‘Pick Up The Pieces’ (Live At The Montreux Jazz Festival 1998) – The Phil Collins Big Band
- ‘Layla’ (Live At Party At The Palace, 3 June 2002) – Eric Clapton
- ‘Why’ (Live at Party At The Palace, 3 June 2002) – Annie Lennox
- ‘Everything I Do (I Do It For You)’ (Live at Party At The Palace, 3 June 2002) – Bryan Adams
- ‘With A Little Help From My Friends’ (Live at Party At The Palace, 3 June 2002) – Joe Cocker
- Plays Well With Others (2018)
- A Hot Night In Paris (Remastered) (2019)
-
keine Interviews
Kommentare | |
MB
gepostet am: 05.04.2019 |
Großartiges Fazit - dem ist nichts mehr hinzuzufügen!!! |