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Phil Cook: People Are My Drug (Review)
Artist: | Phil Cook |
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Album: | People Are My Drug |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Americana |
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Label: | Thirty Tigers / Alive | |
Spieldauer: | 36:23 | |
Erschienen: | 01.06.2018 | |
Website: | [Link] |
Gitarrist und Sänger PHIL COOK hat im Lauf seiner Karriere mit unheimlich vielen verschiedenen Künstlern zusammengearbeitet, angefangen bei Mavis Staples und John Prine über die Indigo Girls und Amy Ray bis zu Hiss Golden Messenger. Darüber hinaus fungiert er als musikalischer Leiter des Ensembles Blind Boys Of Alabama und findet Zeit für Soloausflüge wie nun "People Are My Drug", eine Kollaboration mit seinem Bruder Brad als ausführendem Produzenten.
Auf dem Album klingen Einflüsse aus den unterschiedlichen Betätigungsfeldern des Künstlers durchaus an, doch im Grunde stehen die Songs für sich und vor allem Cook selbst. Die Songs weisen klarere stilistische Konturen auf als jene seines Einstands "Southland Mission" von 2015, wobei dessen Titel jetzt sogar eher passen würde als damals; "People Are My Drug" ist vom Sound der US-Südstaaten durchdrungen und deckt in diesem Milieu eine breite Palette von Klängen ab.
Das Erstaunlichste an den neuen Songs des Mannes aus North Carolina ist vermutlich die Tatsache, dass sie sich ausnahmslos ernsten Umständen widmen, teilweise sehr deutlich auf Missstände hinweisen und dennoch ungezwungen anmuten. Bisweilen swingt Cook altehrwürdig wie auf urbanem Boden, was das Material bis zu einem gewissen Grad tanzbar macht (höre gleich die eröffnende Single 'Steampowered Blues'), ein andermal steckt er knietief in den Sümpfen des Mississippi-Deltas, sei es während des zum Ende hin gospeligen 'Tide of Life' oder im getragenen 'Tupelo Child'.
Unverzichtbar in jeder Situation, um Cooks hier klagend singende und dort richtiggehend lebenslustig schmatzende Gitarre zu unterfüttern: seine Begleitband The Guitarheels (Drummer JT Bates, Bassist Michael Libramento und Organist James Wallace), die sich als wandelbare Rhythmusgruppe bzw. hervorragender Akkordbegleiter (Wallace) hervortut. 'Miles Away', gemeinsam mit Amelia Meath (Sylvan Esso) komponiert, dient zwar als Aufhänger der Scheibe, doch die Show stiehlt diesem recht poppigen Track das emotional aufwühlende 'Another Mother’s Son' als ultimatives Highlight.
FAZIT: In nur etwas mehr als einer halben Stunde reist PHIL COOK durch einen amerikanischen Süden, der fürwahr schon bessere Tage erlebt hat, doch gerade den Umstand, dass die Songs auf "People Are My Drug" unentwegten Kampfgeist hervorkehren, ist dem Songwriter in einer zutiefst zynischen Zeit hoch anzurechnen. Die Platte ist ein niemals resignierendes, vielmehr kämpferisches Lamento voller starker Kompositionen mit genau an den richtigen Stellen minimalistischen Arrangements und nicht nur dieser Tage ein Muss für Americana-Fans.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Steampowered Blues
- Tide of Life
- Miles Away
- Another Mother’s Son
- He Gives Us All His Love
- Now That I Know
- Tupelo Child
- Deeper Kind
- Life
- People Are My Drug (2018) - 11/15 Punkten
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