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Polo & Pan: Caravelle (Deluxe Edition) (Review)
Artist: | Polo & Pan |
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Album: | Caravelle (Deluxe Edition) |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electro Pop |
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Label: | Hamburger Records / Caroline | |
Spieldauer: | 51:58 | |
Erschienen: | 06.07.2018 | |
Website: | [Link] |
Electro-Duo, die gefühlt Tausendste: POLO & PAN machen ihre eigene Weltmusik, indem sie sich vorstellen, in aller Herren Länder zu verreisen. Insofern ergibt der Titel "Caravelle" eine Menge Sinn; so nannte man im 15. Jahrhundert einen bestimmten Typus von Segelschiffen, die vorwiegend von der damaligen See- und Kolonialmacht Portugal verwendet wurden. Heute erobern die beiden französischen Protagonisten den Planeten auf ungleich friedlichere Art und mit ähnlich hohem Aufwand wie die machtgeilen Exploranten seinerzeit.
Aufwand heißt bei POLO & PAN stylisches Klangdesign im Geiste der Tropicana-Bewegung mit zahlreichen Entlehnungen aus dem Latin-Pop-Bereich, wodurch die Musik auf "Caravelle" einen gewissen Südsee-Lounge-Charakter erhält. Das hat einerseits etwas von Thievery Corporation oder den Super Furry Animals, könnte aber andererseits kaum von woanders herkommen als aus Mitteleuropa.
'Abysse' ist ein denkbar ungewöhnlicher Einstieg - verschwurbelt und hypnotisch zugleich - ehe 'Aqualand' den Stil der beiden Macher beispielhaft vorexerziert; der Track könnte in Zukunft als Blaupause für frankophonen Pop herhalten, wohingegen die Vaudeville-Komik von 'Mexicali' abermals vor den Kopf stößt. Es ist jedoch das einzige weitere Kuriosum auf "Caravelle", und bis dahin hat man sich längst auf die generell lebhafte, schillernde Klangkulisse von POLO & PAN eingestellt. Ausreißer wie dieser kommen insofern gelegen, als sich die Stoßrichtung rasch durchschauen lässt. Hierin liegt der vermutlich einzige Schwachpunkt des Projekts.
Wer das Duo schon länger verfolgt, kennt den "Der Zauberer von Oz"-Tribut 'Dorothy' bereits von der gleichnamigen 2014er EP. Das Highlight des Albums vermittelt kindlische Nostalgie, derweil das dank schmissigem Bass-Motiv tanzbare 'Canopée' dem ähnlich eingängigen 'Nanã' in nichts nachsteht, wobei das Hauptthema hier bestimmt irgendwo gesampelt wurde, so vertraut, wie es zumindest dem Rezensenten vorkommt.
FAZIT: Zwischen modernem Hochglanz-Pop und klassischem Psychedelic Rock, elektronischen und organischen Klangerzeugern haben Paul Armand-Delille (Polo) und Alexandre Grynszpan (Pan) kleine Klangkunstwerke geschaffen, die man vorbehaltlos liebhaben kann, falls man sowohl auf südländische Musikstile als auch zeitgenössische Dance-Sounds steht. Hits weist "Caravelle" nicht unbedingt auf, dafür begeistern die akustischen Designerqualitäten der zwei Urheber.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Abysse
- Aqualand
- Canopée
- Cœur croisé
- Zoom Zoom
- Nanã
- Kirghiz
- Dorothy
- Plage isolée (soleil levant)
- Mexicali
- Chasseur d'Ivoire
- Pays imaginaire
- Caravelle (Deluxe Edition) (2018) - 9/15 Punkten
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