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Sir Collapse: Walk To The Moon (Review)
Artist: | Sir Collapse |
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Album: | Walk To The Moon |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 45:35 | |
Erschienen: | 19.10.2018 | |
Website: | [Link] |
SIR COLLAPSE sind und bleiben gelebter Alternative-Anachronismus. Die immer noch gratis bei Bandcamp digital verfügbare EP ist uns positiv im Gedächtnis geblieben, da steht nun recht unerwartet ein Album ins Haus, das es nicht weniger in sich hat. Die Düsseldorfer agieren meistens tierisch heavy (tolle Produktion für ein DIY-Combo!) und empfehlen sich dabei trotzdem zuallererst als Songwriter auf gehobenem Niveau, egal wie man ihren Stil umschreiben möchte.
Dieser Hörer erkennt in den Songs auf Walk To The Moon eine Menge "Bleach"-Nirvana, aber eben auch die kompositorischen Qualitäten jüngerer Bands, welche die Grunge-Fackel und den Indie-Geist auf fantasievolle Weise weitertrugen; innerhalb Deutschland fällt dabei vor allen anderen Acts die Koblenzer Riege um Blackmail ein, international etwa Barkmarket. Mit dem luftigen 'Suitcase' und 'Hey Ben' im Ohr denkt man zudem beispielsweise an Dinosaur Jr. oder die leichtfüßigen Pixies-Stücke.
Zerdehnte Riffs, launischer bis schnoddriger Gesang und im Gegensatz dazu unterschwellig poppige Hooks zeichnen SIR COLLAPSE im Besonderen aus. Das Händchen der Band für Spannung unabhängig von eingängigen Melodien wird unterdessen in den hochdynamischen Tracks 'Mono Mantra' und 'Too Late' offenbar. Die Musiker agieren stets scheinbar am Rande des Gelangweilten, brausen dann jedoch plötzlich auf oder stürzen mit einem à-la-carte-Wiederhaken aus dem Hinterhalt hervor.
Aufgrund des unmittelbaren Eindrucks, den "Walk To The Moon" könnte man meinen, das Material sei live eingespielt worden. Rückkopplungen gehören ebenso mit zum guten Ton wie pfiffiges Schlagzeugspiel abseits der geradlinigen Pflicht, insbesondere im Haken schlagenden Finale 'Nine To Five'. Als weitere Anspieltipps eignen sich das treibende 'The Great Escape' mit seinem schleppenden Nachsatz 'Like Me', einem der melodischsten Tracks der Scheibe, und der Schleicher 'The Family'.
FAZIT: "Walk To The Moon" zelebriert harten Alternative Rock, wie er ursprünglich gedacht war - roh, unbequem, aber kompositorisch so stark, dass er genauso gut schon 25 Jahre alt sein könnte und auch in 25 Jahren noch etwas gelten wird. Das macht SIR COLLAPSE zu einer dringenden Empfehlung für jedes Szene-Label, das etwas auf sich hält.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lower Principles
- Suitcase
- Mono Mantra
- One Man Show
- Happy Planet Celebration
- The Great Escape
- Like Me
- Too Late
- Hey Ben
- The Family
- Nine To Five
- 15.14mg Audiofil Citrate (2016) - 11/15 Punkten
- Walk To The Moon (2018) - 12/15 Punkten
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