Partner
Services
Statistiken
Wir
Slegest: Introvert (Review)
Artist: | Slegest |
|
Album: | Introvert |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black 'n' Roll |
|
Label: | Dark Essence | |
Spieldauer: | 31:18 | |
Erschienen: | 16.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Wer SLEGEST jüngst mit Taake, Bölzer sowie One Tail, One Head oder Vreid und Kalmah auf Europatournee gesehen hat, weiß um die ruppigen Qualitäten der Norweger, während man beim Hören ihrer Studioarbeiten etwas Zeit investieren muss, um durchzusteigen. Das ging einem bereits auf dem Vorgänger zu "Introvert" so und ist auch eine Hürde, die es bei der Rezeption der aktuellen Stücke zu überwinden gilt.
Nach der fast euphorischen Lead-Melodie des Einstiegs 'Blodets Varme Gjennom Meg' und dem Stoner-mäßig swingenden 'Maler Lys I Moerketid' - der treibende Groove von 'Undergangens Tankesmed' hat eine Menge für sich - sind die zwingenden Momente auf SLEGESTs drittem Album dünn gesät. Die Qualität fällt rapide ab, weil die Band zu selbstgefällig vor sich hin dümpelt, während Multi-Instrumentalist Ese seine metaphorisch verkleideten Alltagsbetrachtungen gleichförmig knurrend zum Besten gibt.
Ungeachtet wiederholt pfiffiger Harmonien und Minimal-Hooks zündet das Material im mittleren und hintleren Drittel zu keiner Zeit. Dynamik und Dramatik gehen SLEGEST völlig ab, weshalb man "Introvert" zwar ohne Ohrenschmerzen hören kann, aber rasch wieder vergisst. Vielleicht müsste sich die Gruppe tatsächlich dazu hinreißen lassen, ihrem Publikum wehzutun, denn wenn eines an Musik ganz schlimm ist, dann dass sie den Hörer gleichgültig zurücklässt. Ebendies ist in Bezug auf "Introvert" der Fall. Umso bedauerlicher, dass die Musiker hiermit ihren eigenen Stil so genau auf den Punkt bringen wie weder auf ihrem ersten noch zweiten Album.
FAZIT: Auf "Introvert" scheinen SLEGEST endlich zu sich selbst gefunden zu haben, auch wenn zumindest nüchtern betrachtet weiterhin Optimierungsbedarf besteht, was die urtümliche Mischung aus Midtempo-Black-Metal und rotzigem Rock angeht, der sich die Combo verschrieben hat. Die kompositorische Referenzklasse auf diesem Gebiet bleiben nämlich weiterhin alles von Khold und (natürlich) die Satyrion-Alben rund um "Now, Diabolical".
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr