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Storm{O}: Ere (Review)
Artist: | Storm{O} |
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Album: | Ere |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Dark Hardcore |
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Label: | Moment Of Collapse | |
Spieldauer: | 29:15 | |
Erschienen: | 02.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Nach mehr als einem Dutzend Jahren in der Szene kann man STORM{O} zweifelsohne als feste Institution des europäischen Hardcore bezeichnen. Die live ausgesprochen umtriebigen Italiener zeigte sich bisher zurückhalten, im Studio aufgenommene Musik zu veröffentlichen, und legte einen hohen Qualitätsanspruch an den Tag, der sich auch auf ihrem zweiten Album auszahlt. "Ere" kommt nicht nur hinsichtlich seines Titels schneller auf den Punkt als (Luft holen) "Sospesi Nel Vuoto Bruceremo In Un Attimo und Il Cerchio Sara Chiuso" von 2014; die meisten Songs spielen sich im Rahmen von deutlich weniger als drei Minuten ab, und obgleich eine Menge darin geschieht, wirkt alles bis zum Ende durchdacht.
Stilistisch verändert hat sich bei STORM{O} wenig. So wie ihr Name in gewisser Weise Sturm und Drang ausdrückt (das englische "storm" im Verbund mit dem italienischen "stormo" für einen herabstürzenden Vogelschwarm, symbolisiert durch die beiden geschweiften Klammern) lebt das Material von dringlichem Sendungsbewusstsein eines manisch in seiner Muttersprache schreienden Sängers und impulsiven Kompositionen, die vermutlich jeweils innerhalb weniger Minuten entstanden sind, so vertrackt sie auch teilweise unter dem Gesichtspunkt des Rhythmischen sein mögen.
In jedem Fall ist ein ungeheuer intensives Gesamtwerk herausgekommen, eingebettet in eine hervorragend transparente Produktion mit nahezu gleichwertigen Gitarren- und Bass-Riffs, die eindeutig auch Black-Metal-Einflüsse aufweisen, wohingegen man in puncto Groove nicht verhehlen kann, dass STORM{O} auf skandinavischen D-Beat stehen, wenn es bei ihnen abseits des technischen Geschiebes ausnahmsweise straight zugeht.
Mehr noch als ihre ausgewiesenen Vorbilder Converge arbeiten die Herren vom Stiefel mit in Wohlklang aufgelösten Dissonanzen, wodurch sich immer wieder Reibungspunkte ergeben. Davon ausgehend nehmen die Musiker stets neuen Schwung und halten das Energieniveau hoch. Nicht zuletzt deshalb , weil viele Stücke einfach ineinaner übergehen, lässt sich "Ere" als eindringliches Gesamtwerk begreifen.
FAZIT: Oft mathematischer Hardcore mit italienischen Texte, entrückten Post-Metal-Momenten und letztlich doch mehr Bauch als Hirn, gespielt von besessenen Musikern für den kleinen Mann, der mit dem Status quo latent unzufrieden ist. Eine hervorragende Platte zum Dampfablassen mit Köpfchen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Taxidermia
- Lama
- Porta dell'Attimo
- Praticamente Intero
- Preludio
- Meteorite
- Organismo
- Mantra
- Metafora del Distacco
- Cenere
- Stasi
- Mimesi
- Attacco
- Ere (2018) - 12/15 Punkten
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