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Subway Jazz Orchestra: Richbeck Suite (Review)
Artist: | Subway Jazz Orchestra |
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Album: | Richbeck Suite |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz / Klassik |
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Label: | Float | |
Spieldauer: | 56:36 | |
Erschienen: | 02.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Alle Kompositionen im Rahmen der "Richbeck Suite" stammen von Jazzposaunist Tobias Wember und wurden auch von ihm arrangiert. Der WDR-Jazzpreistra?ger und Weltenbummler, den es privat wie beruflich in den Ruhrpott verschlagen hat, ist oft in der Medienhauptstadt Köln tätig und legt mit diesem Werk ein Stück orchestraler Musik vor, das man sich in der Tat hervorragend im Kontext Fernsehen oder Kino vorstellen kann.
Trotzdem ist die "Richbeck Suite" keine Programmmusik oder gar seichte Untermalung für geschmäcklerische Kunstinstallationen. Die Klangfarben zwischen Klassik und Big-Band-Jazz folgen klar ausgewiesenen Wegen, die der Komponist mit einem ausgezeichneten Gespür für Griffigkeit vorgegeben hat. Dies mag daher rühren, dass die Pioniere der sogenannten Minimal Music für die Stücke Pate standen, vermutlich also Steve Reich oder Terry Riley. In jedem Fall inszeniert das SUBWAY JAZZ ORCHESTRA auf mehreren Ebenen (rhythmisch, melodisch) reduziertes Material und erzeugt dabei eine erstaunliche Energie, mit der man in diesem Kontext nicht unbedingt rechnet.
Die sich wiederholenden Muster werden umso weniger als solche wahrgenommen, als die Dynamik in puncto Performance und Produktion ausgesprochen hoch ist. Variation ergibt sich oftmals allein schon aus lauten und leisen, aber letztlich identischen Tönen, nicht zu vergessen davon, welches Instrument sie spielt. Hinzu kommt, dass Wember dennoch solistische Verzierungen zulässt, die zwar nie in den Vordergrund rücken, den Hörer aber noch stärker an die Kompositionen binden.
Das getragene 'Opening' demonstriert über acht Minuten hinweg, wie leicht zugänglich vermeintliche E-Musik sein kann.Die sich teils pompös auswachsenden Bläser-Sätze lassen niemanden kalt, der Musik gegenüber nicht völlig empfindungslos ist (und wer ist das schon?), und bis zu 'The Conflict', das gemeinsam mit dem fast elfminütige 'Seasoned Traveller' als Schlüsselstück der Suite fungieren dürfte, kommt man kaum zum Atmen. Der kurze, sinnträchtig titulierte Nachsatz 'Ending/Reprise' ist im Anschluss in der Tat wenig mehr als ebendies, auch wenn sich im Grunde keine Minute aus diesem Fabelwerk wegdenken lässt.
FAZIT: Jazz, Klassik, Soundtrack … Egal, wie man die "Richbeck Suite" nennt und welche Ambitionen ihr Schöpfer damit verfolgt hat: Das SUBWAY JAZZ ORCHESTRA hat hiermit einen beispiellos modernen wie aus der Zeit gefallenen Klangteppich aus Orchesterinstrumenten gewoben, der eigentlich in jeden gepflegten Musikhaushalt gehört, ob dort Lederhosen oder gestärkte Anzughemden in den Kleiderschränken hängen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Opening
- Interlude
- The Conflict
- Seasoned Traveller
- Ending/Reprise
- Richbeck Suite (2018) - 13/15 Punkten
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