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The Good Hand: Blissful Yearning (Review)
Artist: | The Good Hand |
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Album: | Blissful Yearning |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Classic Rock / Prog 'n' more |
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Label: | Minstrel Music | |
Spieldauer: | 45:21 | |
Erschienen: | 02.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Schon auf dem famosen Vorgänger "Atman" waren THE GOOD HAND keine retrospektive Hardrock-Band von der Stange. Die Niederländer haben sich nie damit zufriedengegeben, ein paar Heavy-Blues-Riffs von woanders her zusammenzuklauben und sinnfreie Klischee-Texte darüberzulegen, sondern komponieren seit je mit einem progressiven wie intim persönlichen Anspruch. Auf dieser Marschroute erreicht die Band mit "Blissful Yearning" nun einen weiteren Gipfelpunkt.
Die sagenhaft dynamische Produktion von Guido Aalbers, der neben den Tulpen-Chartstürmern K's Choice auch schon einige internationale Schwergewichte im Studio betreut hat, kommt für alle Loudness-Asthmatiker einem Beatmungsgerät gleich. Auf "Blissful Yearning" sind sogar die Pausen Musik in den Ohren, aber es ist nicht so, dass THE GOOD HAND lange fackeln würden: Trotz ihrer Neigung zum Ausschweifen und Improvisieren zerdehnt die Gruppe ihr Material nicht unnötig, sondern verdichtet jede Idee mit bestechender Präzision. Das kann sich wie im flotten 'Focus' nur in einem sehnsüchtigen Heulen und Vocoder-Gesang äußern oder wie im Fall von 'Future Days' zu einem kleinen Film fürs Kopfkino auswachsen, der vertraute Elemente in völlig neue Klangeindrücke verwandelt.
Dementsprechend schwer lässt sich THE GOOD HANDs Musik in letzer Konsequenz beschreiben. Klar, es handelt sich wie gesagt um sogenannten Vintage Rock, aber Brief und Siegel darauf: Keine andere Band hört sich an wie diese, denn statt vorgefertigter Strukturen, die nur adaptiert werden, ist unter der Ägide des genialischen Multi-Instrumentalisten Arjan Hoekstra etwas ganz Einzigartiges zu Tage getreten, das weit über das fabelhaft lebendige Schlagzeugspiel von Ingmar Regeling, tolle Gesangsharmonien einerseits oder kauzige Effekte andererseits - rein technische Aspekte - hinausgeht.
Kunst entsteht sicherlich nicht in einer Blase frei von Einflüssen. Kunst ist, was bisher unbekannte Stimmungen und Emotionen freilegt. Kunst kann für sich selbst stehen und macht sprachlos. Das hier ist Kunst.
FAZIT: Traditioneller, erdiger Hardrock ja, aber eben auch visionäre Musik … THE GOOD HAND zocken jederzeit handwerklich abgefeimt und stilsicher mit allen möglichen Assen im Ärmel (Kraut, Prog, Post, Country, Pop - egal), ohne zu hoch zu pokern. "Blissful Yearning" kommt hier ausufernd daher und dort schnurstracks auf den Punkt, wirkt gegen den Strich gebürstet und ist am Ende dennoch genauso unwiderstehlich wie unerklärlich. Besorgt euch schleunigst eines der auf 500 Einheiten limitierten Digipak oder die LP-Version, die es selbstverständlich auch gibt!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- What Is Real Is Always Alive
- Focus
- Evolution Revolution
- Future Days
- Borderride
- Cocoon
- Die And Become
- The Madness
- Bass - Dennis Edelenbosch
- Gesang - Ingmar Regeling
- Gitarre - Arjan Hoekstra
- Keys - Arjan Hoekstra
- Schlagzeug - Ingmar Regeling
- Sonstige - Arjan Hoekstra (Tuba, Posaune)
- Atman (2014) - 12/15 Punkten
- Blissful Yearning (2018) - 13/15 Punkten
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