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The Sloths: Back From The Grave (Review)
Artist: | The Sloths |
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Album: | Back From The Grave |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Garage Rock |
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Label: | Lollipop / Burger | |
Spieldauer: | 29:40 | |
Erschienen: | 04.05.2018 | |
Website: | [Link] |
Ist das zu fassen? THE SLOTHS wurden nach ihrer 1965 (!) erschienenen Single "Makin' Love" zur stillschweigenden Kultband unter Anhängern der Garage-Rock-Bewegung abseits ihrer wenigen großen Namen (Stooges, MC5 und so, wobei die meisten ihren scheppernden Kinderschuhen rasch entwuchsen) - jetzt erscheint tatsächlich das Debüt der Band.
Während ihres knapp dreijährigen aktiven Daseins eröffneten THE SLOTHS u.a. Konzerte von The Doors, The Animals und Pink Floyd, wobei sie es nur auf den einen besagten Kurztonträger brachten, ehe sie sich aufgrund von Drogenmissbrauch einer- und schulischer Weiterbildung einzelner Mitglieder andererseits auflösten. Der Single-Track wurde von Crypt-Records-Gründer Tim Warren Mitte der 1980er auf den Genre-Sampler "Back From The Grave" gepackt und dadurch unter Insidern unsterblich, was dazu führte, dass das Original unter Sammlern für vierstellige Preise den Besitzer wechselte.
Seitdem sind zwei Mitglieder verstorben, einer ist Rechtsanwalt, und Michael Rummans bleibt mit 64 Jahren der einzige Gründungsmusiker im Kader. Er hat sich seine pubertäre Freude am Lärmen bewahrt bzw. sie wiedergefunden, um nun acht Originalsongs einzureichen, authentisch scheppernd eingespielt mit zeitlosen Hooks und hörbarem Spaß an der Sache. 'A Cutie Named Judy' stammt von einem in den Zeitläufen verschollenen Ur-Blueser namens Jerry McCain (1955!), wohingegen 'Never Enough Girls' ursprünglich von Holly Beth Vincent für Joey Ramone komponiert wurde.
Allen Tracks gemein sind Cheap-Trick-verdächtige Refrains und treibende Rockabilly-Parts, die damals praktisch den elektrifizierten Punk vorwegnahmen. Der Sound ist authentisch, schmiegt sich aber an zeitgenössischen Rock gewohnte Ohren an.
Frontmann Tom McLoughlin, übrigens Drehbuchautor des sechsten Teils von "Freitag der 13." und ebenfalls Mitte 60, wirkt mit angenehm unaufgesetztem Rotz in der Stimme glaubwürdig juvenil, sabotiert das Revival-Projekt also nicht. Das Allerbeste daran? Die Typen gehen tatsächlich auf Tour. Bitte dann auch in Europa!
FAZIT: Von Opa-Rock kann bei THE SLOTHS keine Rede sein - "Back From The Grave" bietet Garagenrock vom Feinsten, jugendlich frisch mit null Altersweisheit, quasi die Variante Los Angeles des ursprünglichen Ramones-Sounds mit Horror-Note: Punk, bevor es ihn gab, und umso mehr als manches, was sich dieses Etikett heute anheftet. Mehr "real deal" geht nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Never Enough Girls
- End Of My Rope
- Everybody’s Tryin’ 2 B Somebody
- A Cutie Named Judy
- One Way Out
- Lust
- Gotta Get Fired
- Haunted
- Before I Die
- Wanna New Life
- Makin’ Love (50 Years Later)
- Back From The Grave (2018) - 12/15 Punkten
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