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Tidemore: a-part (Review)
Artist: | Tidemore |
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Album: | a-part |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Singer-Songwriter |
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Label: | Timezone | |
Spieldauer: | 38:13 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Duckt euch, wenn sich zwei junge Erwachsene und Brüder (Matthias und Andreas Pietsch) zu musikalischen Alltagsphilosophen aufschwingen … TIDEMORE fallen mit ihrer lyrischen Klugscheißerei nicht zum ersten Mal unangenehm auf, doch nun kommt erschwerend hinzu, dass sie im übertragenden Sinn lauter aufdrehen: "a-part" beruht nicht mehr nur auf Arrangements aus Akustikgitarre und Piano, sondern stellt eine vollständige Band vor, und das macht das Duo umso penetranter, während seine Musik kein bisschen tiefer schürft als zuvor.
Im Kern hat sich an TIDEMOREs Ausrichtung nichts geändert. Die Pietschs haben fraglos ein Händchen für mehrheitsfähige Melodien und Hooks, für die sich jeder Pop-Produzent eine Hand abhacken würde. "a-part" klingt deshalb scheißfreundlich wie viele zeitgenössische Indie-Bands. Heavy werden die Songs also nicht einmal ansatzweise, was einerseits gut ist, andererseits aber eine weiterhin bestehende Achillesferse des Projekts unbedeckt lässt - den Gesang respektive die Texte. Die Stimmen sind dünn, die Ausdrucksweise arg schlicht für die großen Fragen, denen sich die beiden gebürtigen Thüringer und Wahlberliner widmen, ohne Antworten näherzukommen als der Stammtisch an der nächsten Ecke.
Stattgegeben, nach zwei Alben enthält das dritte zweifelsohne TIDEMOREs bisher anspruchsvollste Kompositionen, und die gehen wie angedeutet ausnahmslos immer auf, weil Matthias und Andreas eben schreiben und spielen können. Blendet man ihre lyrischen Ergüsse aus, gefallen neben dem Videotrack 'The Same As You', einer Single wie auf Ansage, 'The Brunt of the World' und 'On the Bottom of the Lake' als relative Glanzleistungen. Auf der emotionalen Ebene tut sich zumindest beim nüchternen Hörer wenig; er begnügt sich stattdessen damit, das gediegene Handwerk, wie man so schön sagt, der zwei Macher wertzuschätzen.
FAZIT: Mit neuem Mut zu letztlich doch nur blütenzartem "Rock" wirken TIDEMORE nach wie vor eher dusselig als konstruktiv verträumt, in ihrer Ruhe eher nervig als entspannend und aufgrund ihrer gewollten Berufenheit zur künstlerischen Lebensberatung eher besserwisserisch als löblich ambitioniert. So bleibt das Duo ein Garant für unschöne Berieslung der durchweg provinziellen Sorte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- As Long as We Move
- The Same as You
- Real People
- Big & Small
- The Brunt of the World
- Beautiful Things
- On the Bottom of the Lake
- The House of the Devil
- Catacombs
- I See
- Until the End
- a-part (2018) - 7/15 Punkten
- Transitions (2023) - 11/15 Punkten
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