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Tori Freestone & Alcyona Mick: Criss Cross (Review)
Artist: | Tori Freestone & Alcyona Mick |
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Album: | Criss Cross |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Duo Jazz |
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Label: | Whirlwind | |
Spieldauer: | 45:32 | |
Erschienen: | 03.05.2018 | |
Website: | [Link] |
Pianistin Alcyona Mick (u.a. Loop Collective, Blink) komponiert parallel zu ihrer Arbeit als Mitglied des London Jazz Orchestra Soundtracks für Stummfilme und hat an der Royal Academy of Music in Birmingham studiert, Tori Freestone ist gleichfalls eine akademisch geschulte Flötistin und Saxofonistin. Die Klangfarben ihrer Instrumente vereinen sich auf "Criss Cross" zu einem frisch und dennoch vertraut klingenden Ganzen, wobei selbstredend Jazz das ausgesuchte Idiom darstellt. Angesichts des Titels und der Neuinterpretation des gleichnamigen Monk-Standards ist es kein Wunder, dass man sich beim Hören des Albums wiederholt an die kantigen Preziosen des Klavier-Quertreibers erinnert fühlt.
Für zwei Kompositionen, das zauberhafte 'Hermetica' und kurz vor Schluss auch 'Press Gang',ein auf einem Folk-Lied beruhendes Stück von Freestones Album "El Barranco" von (2016), wurde Sängerin Brigitte Beraha hinzugezogen, die zuerst wortlos Lebensgeister erweckt und später im Gegensatz dazu düster Poetisches intoniert. Darüber hinaus stehen weitere ältere Songs der Holzbläserin wie 'Mrs PC' von "Chop House" auf dem Programm, eine Anspielung auf das klassische Bass-Sax-Duo Coltrane-Chambers unter akustisch anderen Bedingungen.
Ein ums andere Mal spielen sich die Protagonistinnen im Rahmen relativ kompakt inszenierter Stücke die improvisatorischen Bälle zu, ohne die Melodien aus den Augen zu verlieren, wobei dem Tasteninstrument meistens die rhythmische Komponente zufällt. Micks bewusst nicht immer harmonisches Akkordspiel ist allerdings unerlässlich für die Dynamik und Spannung, die das Album auszeichnet. Es wurde in einem Rutsch an einem Tag im Oktober 2017 im italienischen Udine aufgenommen, und diese Unmittelbarkeit merkt man dem Material bei aller Raffinesse an.
Das geradezu konzertante 'Goodnight Computer', ebenfalls von Mick, fungiert mit zwölf Minuten länge als Dreh- und Angelpunkt, der den hohen, aber nicht beschwerenden Gehalt von "Criss Cross" in sich zusammenfasst.
FAZIT: "Criss Cross" ist ein elegantes wie spontan anmutendes Duo-Album, dessen Schöpferinnen mit Sachverstand und beiden Beiden im Jetzt des Jazz stehend zu Werke gehen. Weder die eine noch die andere kann sich mit ihrem Instrument in dieser Konstellation verstecken, und eben davon lebt die entstandene Musik, ein einnehmender Zwitter aus abgeklärter Eleganz und heiklem Wagnis.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hermetica
- Charmed Life
- Strange Behaviour
- Exchange
- Goodnight Computer
- Mrs PC
- Criss Cross
- Press Gang
- El Barranco
- Criss Cross (2018) - 11/15 Punkten
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