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Giles, Giles & Fripp: The Cheerful Insanity Of GGF – The Songs (Review)

Artist:

Giles, Giles & Fripp

Giles, Giles & Fripp: The Cheerful Insanity Of GGF – The Songs
Album:

The Cheerful Insanity Of GGF – The Songs

Medium: CD
Stil:

Psyche, Folk, Kult

Label: DGM/Galileo
Spieldauer: 57:04
Erschienen: 04.07.2025
Website: [Link]

Es wird jedem KING CRIMSON-Fan ein fettes Freudestrahlen ins Gesicht zaubern, dass sich bis weit hin zu den Ohren erstreckt, wenn er dieses „The Cheerful Insanity Of GGF – The Songs“-Album von GILES, GILES & FRIPP mit um sechs Songs erweiterte Neuauflage und einem hochinformativen 12-seitigen Booklet (mit einem topaktuellen Text von Sid Smith aus dem März 2025) in den Händen hält.

Hätte man eigentlich einem Fripp aus heutiger Sicht so viel albernen Humor zugetraut, wie er auf „The Cheerful Insanity Of GGF“ (Der heitere Wahnsinn von GILES, GILES & FRIPP) rauslässt?


Selbst die Promo-Bilder im Booklet zeigen ihn und seine zwei Mitstreiter von einer mehr als albernen Seite. Wobei Fripp allerdings mit übergestülpter Halbglatze und vorstehendem (künstlichen) Gebiss (ganzseitige Abbildung auf Seite 11) den Vogel abschießt.

Die Musik dagegen nimmt sich auf jeden Fall deutlich ernster.
Denn die drei Herren fahren – neben dem seltsamerweise im 'Bandnamen' unerwähnt bleibenden großartigen Saxophonisten (sowie Keyboarder, Gitarristen und Sänger) und kurz darauf KING CRIMSON-Gründungsmitglied Ian McDonald – auch die ganz große orchestrale Vielfalt mit Streichern und Bläsern oder weiblichem Chor-Gesang („Little Children“) auf. Tatsächlich darf man gerne behaupten, dass bereits dieses Album schon echter 'Wahnsinn' ist und vorsichtig die Richtung vorgibt, aus der dann das Prog-Album der ersten Stunde (besonders die ruhigeren Stücke wie „Moonchild“), „In The Court Of The Crimson King“, entstehen sollte.


Bereits nach den ersten Tönen dieser seltsam abgefahrenen Musik, die einerseits nach Crimson und andererseits musikalisch wie textlich nach den frühen floydianischen Songs BARRETTscher Prägung („Scarecrow“, „Arnold Layne“, „See Emily Play“, „Lucifer Sam“) klingt, fällt der großartige, kristallklare Stereo-Sound auf, der diesem Album eine zusätzliche Wirkung verleiht – ähnlich so, wie es mit den guten Remasters der BEATLES geschah.
Jedenfalls wird „The Cheerful Insanity Of GGF – The Songs“ als David-Singleton-Remaster auch klangtechnisch nunmehr zu einem absoluten Hörerlebnis!
Sogar eine ganz besondere Suite gibt’s dabei zu entdecken, die wie ein kleines, verwirrtes Bienchen aus dem Hummelflug klingt und einen Rimski-Korsakow sicher sehr erfreuen würde.


Und es gibt noch einen weiteren Hinweis zu dieser 2025er-Ausgabe, worauf das DGM-Label unter seiner Homepage und der vorletzte Absatz im Booklet extra verweisen: „Trotz seines mangelnden kommerziellen Erfolgs wurde das Album mehrfach wiederveröffentlicht, allerdings nie in einer Ausgabe, die sich ausschließlich auf die Songs konzentriert. Für diese aktualisierte Veröffentlichung aus dem Jahr 2025 wurden die etwas veralteten gesprochenen/humorvollen Zwischentexte entfernt, sodass die Songs als Album fließen können und sich als charmantes, manchmal skurriles Beispiel für die späte britische Psychedelic-Musik offenbaren.“
Und damit ist klar, dass selbst diejenigen, welche die 'anderen' Ausgaben von „The Cheerful Insanity Of GGF – The Songs“ bereits besitzen, wohl auch dieses unbedingt ihrer reichhaltigen Sammlung rund um KING CRIMSON hinzufügen sollten. Aber, wie bereits geschrieben, auch vom fein bearbeiteten kristallklaren Stereo-Klang her lohnt sich dieses 57 Jahre alte Album auf ganzer Linie.


FAZIT: Der Kenner weiß längst, dass sich hinter GILES, GILES & FRIPP im Grunde eine Art 'Vorgänger-Band' von KING CRIMSON verbirgt (auch unter Mitwirkung von IAN McDONALD, der im 'Bandnamen' keine Erwähnung fand), die allerdings noch nicht den Progressive Rock aus der Taufe hebt, sondern mit „The Cheerful Insanity Of GGF – The Songs“ anno 1968 mehr einen psychedelischen Vorreiter mit seiner Mischung aus Folk und psychedelischem Pop im Geiste eines SYD BARRETT darbietet. Hinzu kommen abgefahrene Texte und spannende Klangspielereien sowie eine gehörige Prise typisch britischen Humors. Erfolgreich waren die Drei (bzw. Vier) damit nicht. Hochinteressant ist „The Cheerful Insanity Of GGF – The Songs“ aus heutiger Sicht allemal, weswegen diese herrliche Neuauflage samt fettem Booklet (mit der kompletten Hintergrundgeschichte und Fotos, wie man beispielsweise Mr. Fripp noch nie gesehen hat oder sich so vorstellen könnte) und Bonus-Songs eine ganz dicke Empfehlung für uns CRIMSONesk veranlagten Zeitgenossen ist.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 66x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • North Meadow
  • Newly-weds
  • One In A Million
  • Call Tomorrow
  • Digging My Lawn
  • Little Children
  • The Crukster
  • Thursday Morning
  • How Do They Know
  • Elephant Song
  • The Sun Is Shining
  • Suite No. 1
  • Erudity Eyes
  • Extra Tracks:
  • She Is Loaded
  • Under The Sky
  • One In A Million – Mono Single
  • Newly-weds – Mono Single
  • Thursday Morning – Mono Single
  • Thursday Morning – Stereo Single

Besetzung:

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