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Trail: Spaces (Review)
Artist: | Trail |
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Album: | Spaces |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 44:45 | |
Erschienen: | 06.04.2018 | |
Website: | [Link] |
Wenn da in Texten die Rede von einem "purple haze" und "psychedelic pills" ist, weiß man gleich, woher Jefferson Airplanes Hase läuft, obwohl TRAIL beileibe keine Blumenkinder sind. Präsente, geradlinige Basslinien und ebenfalls straightes, aber nicht fantasieloses Schlagzeugspiel treiben pentatonisch geprägte Riffs an, die so unerschütterlich und schwer sind wie Granit, insbesondere während des ruppigen 'No. 9', das als repräsentative Visitenkarte dieser Band herhält.
Der erste Track ist eingängig wie nur was, doch den Rest muss man sich erst erschließen. Der Gesang könnte kraftvoller sein, und von daher vermisst man ihn später auch zu keiner Zeit. Außerdem wurde er wohl auch bewusst leicht übersteuert, aber wie dem auch sei: Seinen melodischen Reiz bezieht "Spaces" aus geschmackvollen Harmony-Parts, die den erwähnten Opener 'No. 2' in puncto Eingängigkeit hervorheben.
TRAIL erreichen darüber hinaus beachtenswerte Härtegrade durch sich ins geradezu Manische steigernde Instrumentalpassagen. Was diese betrifft, so ist 'No. 4' mit seinem monströsen Solo gegen Ende ein standesgemäßer Höhepunkt zum Schluss.
Davon abgesehen wurde die Platte pfiffig strukturiert, beginnend mit einem kurzen Smasher und im weiteren Verlauf immer längere Kompositionen aufeinander folgen lassend - etwa das stimmungsvolle 'No. 8', das zahlreiche Wandlungen durchläuft und auch ohne Vocals wie eine epische Erzählung anmutet. Mit 'No. 1' fahren TRAIL wenig später auf derselben Spur weiter, und das Finale erinnert dann sogar stark an zeitgenössischeren Post Rock.
Insgesamt ist "Spaces" aber ein urig anachronistisches Ding, ohne dass man den Eindruck hätte, hier schreie jemand auf Gedeih und Verderb "Vintage!"
FAZIT: Eine weitere von mittlerweile wirklich unendlich vielen Retro-Rock-Combos - TRAIL erheben sicherlich keinen Anspruch auf Einzigartigkeit, gefallen aber unabhängig davon durch eine emotional greifbare Variation der gleichen alten Stilmittel. Für eine Band mit nur Gelegenheits-Gesang komponieren sie sogar selbst ohne Texte überdurchschnittlich aussagekräftig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- No. 2
- No. 8
- No. 9
- No. 1
- No. 4
- Spaces (2018) - 11/15 Punkten
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