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Altameda: Time Hasn‘t Changed You (Review)
Artist: | Altameda |
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Album: | Time Hasn‘t Changed You |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Americana, Folk, Country |
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Label: | Pheromone Recordings / Cadence Music Group | |
Spieldauer: | 42:48 | |
Erschienen: | 30.08.2019 | |
Website: | [Link] |
So also klingt ein Album, an dem nicht der Zahn der Zeit nagt!
Die kanadische Band ALTAMEDA hat völlig recht, denn ihr „Time Hasn‘t Changed You” ist die pure Americana-Dröhnung voller Folk- und Country-Feeling, das die Zeiten von CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG oder TOM PETTY und den EAGLES heraufbeschwört, so als wären sie erst gestern angebrochen. Und trotzdem klingt auf der LP – ja, bei solchen Sounds sollte man sich unbedingt das Vinyl leisten – nichts angestaubt oder altbacken, so oft auch die Pedal Steel ihre weinend anmutende Saiten-Stimme erhebt oder Saxophone und Trompeten sich einschleichen. Selbst der Gesang, der etwas an BEN HOWARD erinnert, erwischt einen sofort, denn auch er reizt alle Facetten zwischen weinerlich bis rockig aus.
Der Radiosender SR1 sprach bei ALTAMEDA von einem „kanadischen Geheimtipp, der gerade zu uns rüberschwappt“ und „genau das Richtige ist, um den Sommer schwungvoll ausklingen zu lassen“. Damit liegt SR1 genau richtig. Das Album atmet einerseits regelrecht den Wüstenstaub und ist andererseits wild wie ein reißender Bergfluss. Das alles nur, weil sich die Zeiten wirklich nicht ändern, wenn es darum geht, Musik zu schaffen, die bewegt, einen mitnimmt auf die Reise zu den schönsten Orten in unserem Kopf, in denen noch die Natürlichkeit statt der digitale Wahnsinn wohnt: „I‘ve found a reason to stay alive / And I‘ve been loosing sleep for so long now.“ („Losing Sleep“)
„Time Hasn‘t Changed You” klingt nach Nostalgie, die in der Gegenwart angekommen ist und diese dadurch einfach etwas schöner macht, selbst wenn es mit dem traurigen Song „Little Tears“, der sich nach und nach in hymnische Richtungen entwickelt, beginnt.
Auch der Fast-Titeltrack, der allerdings das „You“ gegen ein „Me“ austauscht, lebt genau dieses auf dem Album beschworene Musikgefühl aus: „Your spirit lives longer then your body does“ („Time Hasn‘t Changed Me”).
Wer noch dazu, bevor er das Album hört, die Kurzgeschichte auf der LP-Rückseite liest, spürt danach bereits die faszinierende Stimmung, die einen kurz darauf musikalisch erwartet und ganz ähnlich wie die Story um einen Mann, der Kinder beim Spielen beobachtet und dabei selbst zum Kind wird, erscheint.
ALTAMEDA klingen am Ende auf ihrem „Time Hasn‘t Changed You” wie die beruhigende kanadische Americana-Antwort auf einen dem Twitter-Wahnsinn verfallenen amerikanischen Präsidenten.
FAZIT: „Time Hasn‘t Changed You” beschwört die guten alten Zeiten herauf, in denen Musik aus Kanada und Amerika nach einem Petty, Springsteen, CSNY, Eagles und nicht nach Streamingportal-Frontalangriffen klang. Americana zum Wohlfühlen und Nachdenken hat anno 2019 einen Namen: ALTAMEDA, weil sich die „guten alten Zeiten“ am Ende eben doch nicht ändern!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (20:16):
- Little Tears (3:21)
- Wish Upon The Weather (2:52)
- Time Hasn‘t Changed Me (4:48)
- Rolling Back To You (3:33)
- Fire (5:42)
- Seite B (22:12):
- Losing Sleep (2:38)
- Run Away On You (Again) (4:22)
- Soft Shoes Slip Away (4:49)
- Good Will Surely Come (4:54)
- Bowling Green (5:39)
- Time Hasn‘t Changed You (2019) - 12/15 Punkten
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