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Arises: System (Review)
Artist: | Arises |
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Album: | System |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Modern Metal |
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Label: | SAOL / H'Art | |
Spieldauer: | 39:09 | |
Erschienen: | 06.09.2019 | |
Website: | [Link] |
Auf dem Balkan gab es wie im Übrigen auch in der ehemaligen Sowjetunion nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Ostens schon früh starke Metal-Bands, von denen leider kaum jemand im Ausland Notiz nahm. In Kroatien, woher auch ARISES stammen, legten etwa Anesthesia aus Zagreb den Grundstein für eine Szene, die nie richtig aus den Puschen kam … auch und gerade aufgrund der Situation im Zuge des Jugoslawienkriegs.
Furcht vor neuerlichen Überwachungsstaaten und Repressionen seitens verschleiert totalitär gesinnter Regierungen durchdringt, die dieser Tage die Bevölkerung sowohl im Land als auch in den Umgebungsgebieten durchdringt, prägt auch die Musik vieler zeitgenössischer Gruppen von dort, wofür aggressivere Ausdrucksformen als Ventil naheliegen. Diese wählten auch ARISES als Vertreter einer neuen Generation von kroatischen Metal-Acts als stilistisches Ideom, denn an der Tagesordnung steht auf "System" Death bis Thrash der neueren Schule anhand der Blaupausen vorwiegend skandinavischer Vorbilder.
Die Band pendelt zwischen pfeilschnellen Strophen und aufrichtig wütendem Gebrüll zu melodischen Refrains und wieder zurück; ein kurzes Solo und etwas Keyboard-Untermalung dazu, fertig ist der Prototyp eines ARISES-Stücks, womit aber nicht gesagt sein soll, die Scheibe sei gleichförmig. Vielmehr zeigt sich die Combo im gegebenen Rahmen überdurchschnittlich flexibel, etwa in Form des vertrackten Stakkato-Ungetüms 'Shallow' oder im verblüffend hymnischen 'Terror Done' und während des in Bezug auf sein Hit-Potenzial fast Soilwork-verdächtigen 'Jericho'.
Klar, bis sie die Klasse ihrer augenfälligen Idole erreichen, müssen ARISES noch einige Arbeit in sich selbst investieren - nicht zuletzt im Sinne von mehr Eigenständigkeit -, doch international konkurrenzfähig ist ihr moderner Mix schon jetzt.
FAZIT: Beim Hören von "System" bekommt man Lust, ARISES live zu erleben, denn ihre New-School-Unmutsbekundungen sind sowohl mehrheitsfähig als auch von einer Rastlosigkeit gekennzeichnet, die von authentischer, aber eben klug kanalisierter Verzweiflung zeugt. Damit bestätigt sich einmal mehr, dass schlechte Zeiten oft die beste Musik hervorbringen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Built To Fall
- Shallow
- System Corrupt
- Terror Done
- Confession
- Jericho
- Probe The Bloodline
- Gunshot Melodies
- I Am One
- System (2019) - 11/15 Punkten
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