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Ateiggär: Us d’r Höll chunnt nume Zyt (Review)
Artist: | Ateiggär |
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Album: | Us d’r Höll chunnt nume Zyt |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Eisenwald / Soulfood | |
Spieldauer: | 27:15 | |
Erschienen: | 15.11.2019 | |
Website: | [Link] |
Eisenwald mausern sich zusehends zu findigen Trüffelschweinen im mitteleuropäischen Extrem-Metal-Betrieb. Die scheinbar auf den weiteren Personenkreis um die Cascadian-Black-Pioniere Agalloch abonnierte Plattenfirma grub in jüngerer Zeit sowohl erlesenen wie kuriosen Stoff aus, und ATEIGGÄR, die mit "Us d’r Höll chunnt nume Zyt eine erste Mini-LP vorlegen, gehören im Gegensatz zu etwa Idle Hands als Act mit Breitenpotenzial zu den "schrägeren" Erscheinungen.
Das liegt freilich nicht nur daran, dass die rätselhafte Gruppe einen Dialekt ihrer deutschen Muttersprache bemüht, sondern bereits an ihrer musikalischen Ausrichtung. ATEIGGÄR frönen einer Lesart des Genres, die dieser Tage allenfalls Künstler aus dem Programm von Nordvis aufgreifen - ruppig, oft nachgerade primitiv und klanglich mehr oder weniger unterbelichtet (also im Verhältnis nicht nur zu den Hightech-Produktionen des Behemoth-Mainstreams), aber dennoch raffiniert komponiert und obendrein teilweise pseudo-symphonisch verbrämt.
Zu hören, wie ungestüm die Schweizer beispielsweise während des eröffnenden 'Und d Korybante tanzed in Sturm' (zugleich das längste Stück mit etwas mehr als sieben Minuten) durch die Alpen brettern, bereitet nicht weniger Freude als der richtiggehend rauschhafte Umgang mit flirrenden Melodien, durch den sich speziell 'Us d'r Höll chunnt nume Zyt' und das mit Chören verbrämte Finale 'De Dämon us Levania' auszeichnen. Die so heraufbeschworene Atmosphäre lässt nicht selten an zu Unrecht am Wegrand der 1990er liegengelassenes Fallobst wie die Franzosen Hirilorn denken …
… und das ist derzeit kein kleines Kompliment.
FAZIT: ATEAIGGÄR zerdenken die Geschichte des neueren Black Metal nicht, gehen aber mit Leidenschaft wie Pfiff vor und wirken auf ihre unkonventionelle Art wenn nicht "progressiv", so doch auf jeden Fall originell - und zwar unter sehr vertraut wirkenden Vorzeichen, was jedem Szenegänger die Einfindung umso leichter machen dürfte. Cooler Newcomer, kurz gesagt!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- En Seelefunke
- Und d Korybante tanzed in Sturm
- Us d'r Höll chunnt nume Zyt
- En Blinde namens Duracotus
- De Dämon us Levania
- Us d’r Höll chunnt nume Zyt (2019) - 11/15 Punkten
- Tyrannemord (2022) - 13/15 Punkten
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