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Borghesia: Proti Kapitulaciji (Review)
Artist: | Borghesia |
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Album: | Proti Kapitulaciji |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Industrial |
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Label: | Moonlee | |
Spieldauer: | 49:32 | |
Erschienen: | 09.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Der mit nur 22 Jahren verstorbene Modernismus-Dichter Sre?ko Kosovel diente BORGHESIA als Inspiration zu ihrem neuen Album, mit dem die slowenisch-kroatische Formation zugleich einen stilistischen Drahtseilakt vollführt. „Proti Kapitulaciji“ orientiert sich nur noch vage am Industrial Rock, für den das Quintett im Szene-Underground bekannt ist, und umso stärker an Filmsoundtracks mit Ambient-Charakter.
Die Interpretation dieses Genre durch die Band entspricht allerdings nicht den gängigen Vorstellungen, es handle sich um einlullende Geräuschkulissen; stattdessen verwirbelt sie Industrielärm mit tanzbaren Beats‘ (‚Kons‘ ist diesbezüglich ein typischer Song), oft verfremdetem Gesang, der sich nicht selten auf Sprechparts beschränkt (vermutlich zitierte Gedichtstrophen des behandelten Autors) und nur gelegentlich konventionellem Rockinstrumentarium.
Bassistin Jelena Rusjan steht als Triebfeder hinter den konventionellen Stücken des Albums, die sich in deutlicher Minderzahl befinden. Ihnen gegenüber steht eine Fülle vielschichtiger Tracks mit Samples aus dem Klassik- und Jazz-Bereich, die dem Ganzen ein unangenehmes Weltkriegsflair verleihen. Abgesehen vom kabarettistischen ‚Moj Crni Tintnik‘ mit seinen schiefen gemischtgeschlechtlichen Vocals gefallen der Stampfer ‚Razo?aranja I.‘ und das fast poppige ‚Rodovnik‘ am besten.
Steht man auf experimentelle Sounds, kann man der Scheibe, die übrigens gratis auf der Bandcamp-Seite der Gruppe zum Download bereitsteht, sicherlich mehr abgewinnen.
FAZIT: BORGHESIAs Lesart von Industrial-Retrofuturismus ist gewiss nichts für jedermann, wenn auch keineswegs ohne Reize. Dass die Formation "Proti Kapitulaciji" als alternativen Soundtrack zu "Blade Runner" bewirbt, erscheint allerdings zu weit hergeholt, ihre Selbsteinordnung zwischen David Bowie und Nine Inch Nails ebenfalls. Ein typischer Fall von verzerrter Eigenwahrnehmung?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Odprite muzeje
- Kons
- Na piramidi
- Ljubljana spi
- Razo?aranje
- Jaz protestiram
- Evropa umira
- Razo?aranja I.
- Moj ?rni tintnik
- Destrukcije
- Rodovnik
- Blizu polno?i
- Proti Kapitulaciji (2018) - 8/15 Punkten
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