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Erlen Meyer: Sang Et Or (Review)
Artist: | Erlen Meyer |
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Album: | Sang Et Or |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Blackened Postcore |
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Label: | Argonauta | |
Spieldauer: | 34:53 | |
Erschienen: | 25.01.2019 | |
Website: | [Link] |
Vermutlich haben ERLEN MEYER ihr zweites Album nach immerhin sechsjähriger Studio-Auszeit mit dem französischen Titel von Robert Rossens "Jagd nach Millionen" versehen, einem Klassiker des Film Noir von 1947. Das Quintett wurde für "Sang Et Or" nämlich von von der Ästhetik und Atmosphäre der Romane von Agatha Christie und Alfred Hitchcocks cineastischen Meisterwerken inspiriert, die ebenfalls in diesem Kontext zu verstehen sind. Am Stil der Band hat sich dabei nichts geändert; sie ist lediglich noch eindringlicher geworden und zeichnet ein trostloses Klangbild, das sich von den literarischen und filmischen Vorlagen entkoppelt erfassen lässt.
Möchte man die Scheibe in den Szenen Postcore bzw. Post Metal ansiedeln, was zweifellos stichhaltig wäre, zählt sie dort zu den düstersten Veröffentlichungen in jüngerer Zeit. Die Gruppe steht der bedrückenden Musik von Overmars oder den frühen Callisto sehr nahe, ohne sich mit einer ausgesprochen eigenen Kennung auszuweisen, ist aber auch insofern etwas für Fans von Cave In, Botch oder Will Haven, als sie einen dezent "alternativen" Anstrich besitzt. Die Gitarrenarbeit wirkt hibbelig, und statt auf markerschütternde Distortion setzen die beiden Klampfer nur auf stark angezerrte Sounds.
Kompositorisch fassen sich ERLEN MEYER zwar nicht unbedingt kurz, kommen aber stets in weniger als siebeneinhalb Minuten auf den Punkt. Frontmann Olivier Lacroix schreit Genre-typisch, aber gut verständlich in seiner Muttersprache, besticht aber vor allem in seinen melodischen Momenten, derer man etwa in 'Rouge Cardinal' besonders viele vernimmt. Darüber hinaus gestaltet sich das Material ungeschönt und dennoch nicht direkt; die Produktion ist roh, aber so stimmungsvoll wie die Videoprojektionen, die das Projekt bei Live-Performances verwendet, und etwaige Hooks rücken vor dem beklemmenden Gesamteindruck, den die Musiker gekonnt vermitteln, in den Hintergrund. Subtile Synth-Parts bilden letztlich das i-Tüpfelchen auf einer einen Tick zu konservativen Szene-Platte.
FAZIT: "Sang Et Or" bietet recht typischen, aber sehr guten Post Hardcore mit eindringlicher Atmo und französischen Vocals als geringfügigem Exotikum.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Coton Cardé
- Rouge Cardinal
- Vipères
- Grand Duc
- Re Ar Fi La
- Le Chant de l'Hydre
- Enfer Forgé
- Trompe l'Oeil
- Sang Et Or (2019) - 11/15 Punkten
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