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Gypsy Hill: Producing (Review)
Artist: | Gypsy Hill |
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Album: | Producing |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Worldbeat / Electro Swing / Balkan Brass |
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Label: | Batov / Broken Silence | |
Spieldauer: | 55:55 | |
Erschienen: | 25.01.2019 | |
Website: | - |
Während die beiden Briten Herbert Newbert und DJ Kobayashi hierzulande weitgehend unbeschriebene Blätter sind, haben sie bereits internationale Festivals von Glastonbury über Womad sowie die Winterthurer Musikfestwochen bis zum Sziget in Osteuropa und dem Sula Fest in Indien beschallt. Nach diesen Events lässt sich gut nachvollziehen, weshalb das Duo mittlerweile auf eine vollständige Band setzt, und so, wie ihr aktuelles Album klingt, dürfte ihre Musik wohl auch in Zukunft dementsprechend arrangiert werden.
Bei den Stücken auf "Producing" handelt es sich um Weltmusik im besten Sinn. GYPSY HILL gelingt der Kniff, elektronische und organische Sounds so miteinanderzu verweben, dass die Grenzen für den Hörer unsichtbar werden. Dabei zehren die zwei Londoner von ihrer Erfahrung beim Produzieren bzw. Remixen von Künstlern aus unterschiedlichen kulturellen Milieus, seien es Ska und Reggae oder Jazz und Dance. Deshalb klingt ihr zweites Album noch stärker nach Südhalbkugel als "Our Routes" von 2014, nicht zuletzt dank der Mithilfe von u.a. Koby Israelite, der in den Instrumental-Tracks 'Special Brew' und während 'Rural Ghost' (klingt nach dem Soundtrack für einen Spaghetti-Western mit russischen Darstellern) mitmischt.
An anderer Stelle beteiligen sich Drowned.In.Noise ('Six Steps', eine Mischung aus Tom Waits und smoothem Latin Rock) oder Alejandro Toledo, der im längsten Stück 'Can't Pay The Rent' zu hören ist, ein fiebriger Antreiber mit virtuos gespielten bzw. programmierten Percussion-Parts. Hallouminati hingegen, die bereits von GYPSY HILL geremixt wurden, vollenden 'Late Junkies' zu einem tanzbaren Crossover zwischen Nouvelle Danse und Klezmer. Überhaupt kann man schwerlich stillhalten, wenn man sich durch diesen bunten Ausbund von Lebensfreude arbeitet, mit dem die Protagonisten feierwütige Menschen jeglicher Coleur zusammenführen.
FAZIT: Wer Musik als Völkerverständigung in akustischer Form begreift, sieht sich von "Producing" aufs Neue bestätigt. GYPSY HILL fahren eine Fülle von unterschiedlichen Instrumenten und Sounds auf, zaubern unerhört eingängige Lieder daraus und bewahren sich über ihren hohen Unterhaltungswert hinaus auch den Anspruch, richtige Klangkunst zu schaffen. Wie gesagt: Crossover an allen Ecken und Enden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Special Brew
- Gzeyel Meyel
- Can't Pay The Rent
- Late Junkies
- Sugar
- Funtashlikh
- Rural Ghost
- Six Steps
- Producing (2019) - 12/15 Punkten
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