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Kornmo: Svartisen (Review)
Artist: | Kornmo |
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Album: | Svartisen |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Instrumentaler Progressive Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 67:16 | |
Erschienen: | 18.07.2019 | |
Website: | [Link] |
Progressiver, symphonischer Art-Rock der Spitzenklasse.
Hört man solch einen Begriff, denkt man heutzutage fast automatisch an ELP und YES oder FOCUS und EKSEPTION sowie im progressiv rockenden Osten an die STERN-COMBO MEISSEN und SBB oder COLLEGIUM MUSICUM und FERMATA.
Oftmals gehen einem bei diesem sympho-prog-jazz-rock-musikalischem Brainstorming leider die unbekannteren, im Grunde genauso großartigen Bands durch die Lappen, von denen so einige (unter territorialer Sicht sogar unglaublich viele) auch aus Norwegen kommen, deren ganz spezielle skandinavische Atmosphäre sich wie selbstverständlich auf deren Musik überträgt. Darum ist es jetzt allerhöchste Zeit, unbedingt die faszinierende Art-Rock-Instrumental-Band KORNMO für sich zu entdecken. Ein musikalisches Goldstück im so breitgefächerten Universum symphonischen Prog-Rocks, das mit „Svartisen“ einen brillanten ersten Musikedelstein vorlegt, dem bereits mit „Vandring“ ein weiterer folgte!
Unter ihrer Facebook-Seite beschreiben KORNMO, die bisher ausschließlich als ein Studio-Projekt agieren, ihre Musik als „atmosphärisch und wunderschön, aber manchmal auch durch seltsame Beats herausfordernd und aufregend“.
Damit treffen sie den Prog-Art-Rock-Nagel frontal auf den Kopf, denn der Hörer empfindet beim Genießen ihres ersten Albums „Svartisen“ aus dem Jahr 2016, welches sie nunmehr anno 2019 als wunderschöne, genauso atmosphärisch mit einem Bergmassiv über dem der Planet Erde noch geschützt und eingehüllt von einem Eiszapfen hängt, gestaltete CD veröffentlichten, gänzlich die gleichen Gefühle, wie sie von dem norwegischen Trio, welches aus den progressiven Bands ADVENTURE und MORILD entstand, beschrieben werden.
KORNMO kommen aus der norwegischen Prog-Hochburg Trondheim und gehören dort – so viel steht nunmehr unumstößlich fest – nach ihren beiden erstklassigen symphonischen Artrock-Instrumental-Alben umgehend mit an den königlichen Progressive-Rock-Hof, an dem beispielsweise auch schon seit den Siebzigern ihre Landsleute von RUPHUS thronen.
Übersetzt lautet der Bandname KORNMO wohl in etwa „das Phänomen des Lichts“. Und so seltsam dieser Titel klingt. Er trifft ins Schwarze, weil die Musik von KORNMO leuchtet. Sie strahlt in ihrer ganzen akustischen und bombastischen, progressiven und norwegisch-folkloristischen Schönheit, so als würde gerade die Sonne über der Berglandschaft des „Svartisen“-Covers aufgehen, aber dabei zugleich den eisigen Schutz der Erde gefährden! Der „Svartisen“-Klangwelt wohnt eine berauschende Melancholie und hypnotische Atmosphäre inne, die auch mal rockig ausbricht oder deutliche orgellastige Siebziger-Jahre-Faszination verbreitet und manchmal ein psychedelisches Lächeln im kunterbunten Kräuter(rock)gärtchen des Nostalgie-Hochgefühls aufsetzt.
Das wintrige „Snø“ eröffnet mit Piano und atmosphärischer FRIPP-Gitarre das Album – welch wunderschöne Kombination – aber das wissen wir ja spätestens seit „No Pussyfooting“ von FRIPP & ENO längst!
Oder das zart akustisch angejazzte „Havørn“ im orgeligen Mellotron-Style von BOOKER T. & THE Mgs, dann wieder jubilierende E-Gitarren auf „Uvær“. Unendlich könnte man den sich kräuterrockbunten Abwechslungsreichtum auf „Svartisen“ hingeben und wird dabei zu keiner Minute enttäuscht.
Hinzu kommt noch der hervorragende Sound, in dem dieses, wie auch das folgende, Album aufgenommen wurden. Die feinen Stereo-Effekte, welche man gerade in den Spätsechzigern und Frühsiebzigern bei der Tüftelei an den Studio-Reglern so eindrucksvoll geboten bekam, sind hier Programm. Bei der Musik von KORNMO passt im Grunde alles und man wünscht sich, dass aus diesem reinen Studio-Projekt, das noch dazu mit einer Vater-Sohn-Kombination an Bass und Schlagzeug aufwartet, irgendwann auch mal ein Live-Spektakel, vielleicht mit visueller Unterstützung, entsteht. Denn KORNMOs Musik weckt beim Hören zugleich die wundervollsten (Natur-)Bilder im Kopf.
FAZIT: „Wir werden die Welt nicht erobern, glauben aber, dass wir etwas Einzigartiges und Ehrliches mit unserer Musik geschaffen haben, das Prog-Liebhaber genießen können.“ So beschreibt das norwegische Art-Rock-Trio KORNMO die Wirkung ihrer Musik. Sehr treffend, auch wenn es einfach nur traurig ist, dass der erste Teilsatz in unserer schnelllebigen, oberflächlichen Zeit ebenfalls zutrifft. Ginge das musikalische Leben tiefgründiger und gerechter zu oder würden wir noch in der Vergangenheit, als auch symphonischer Instrumentalrock Weltruhm genoss, leben, dann hätte dieses bereits so unglaublich reif klingende Debüt „Svartisen“ tatsächlich das Zeug dazu, die Welt zu erobern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Snø
- Nordlys
- Istind
- Stillhet
- Havørn
- Smeltevann
- Fallvind
- Uvær
- Snøtind
- Haredans
- Føn
- Bass - Nils Larsen
- Gitarre - Odd-Roar Bakken
- Keys - Odd-Roar Bakken
- Schlagzeug - Anton Larsen
Interviews:
-
keine Interviews