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Mayhem: Daemon (Review)
Artist: | Mayhem |
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Album: | Daemon |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 59:50 | |
Erschienen: | 25.10.2019 | |
Website: | - |
Davon abgesehen, dass MAYHEM praktisch der Inbegriff des sogenannten Second-Wave-Black-Metal sind, haben sie sich im Laufe ihrer mit Unterbrechungen 35 Jahre andauernden Karriere nie wiederholt, und diesbezüglich stellt "Daemon" keine Ausnahme dar … obwohl man den Eindruck, es handle sich dabei bis zu einem gewissen Grad um einen Rückgriff, auf den ersten Hör nicht gänzlich abschütteln kann.
Salopp gesagt vereinen die Norweger für ihre Verhältnisse verblüffenderweise ziemlich althergebrachte Stilmittel - angefangen bei nicht allzu verheerenden Blastbeats über in Gänsehaut erzeugendem Maß klirrende Tremolo-Melodien bis zu Gekreisch, wobei Frontmann Attila weniger markant klingt als beim Sprechsingen - mit den experimentellen Gesten ihrer Phase mit Frontmann Maniac kurz vor der Jahrtausendwende, dies allerdings in deutlich abgedämpfter Form.
Deshalb denkt man stellenweise, die Band bemühe sich um ähnlich unkonventionelle Harmonien und Songstrukturen, wie sie ihr seinerzeit dank eines visionären Gitarristen im Kader von der Hand gingen. Solche sind ihre aktuellen Sechssaiter Teloch und Ghul nicht im gleichen Umfang, wobei auch möglich wäre, dass sich Bassist Necrobutcher beim Komponieren stärker einbrachte. Er ist schließlich dafür bekannt, der alten Schule noch am strengsten verhaftet zu sein.
MAYHEM beteuern jedenfalls, "Daemon" sei mehr als jedes ihrer früheren Werke in Gemeinschaftsarbeit entstanden, was wenigstens insoweit Sinn ergibt, dass es einen recht ausgewogenen Querschnitt praktisch all ihrer Schaffensperioden bietet. Somit gehört die Platte auch zu denjenigen in ihrer Diskografie, die am leichtesten zugänglich sind.
Der Pferdefuß des Ganzen? Normalerweise kann man die Gruppe von zig anderen unterscheiden, kaum dass man zehn Sekunden eines ihrer Releases gehört hat, doch "Daemon" fehlt etwas ausgeprägt Individuelles. Dafür entschädigt das Songwriting an sich, denn wie gesagt - so wenig Mühe wie etwa mit dem straight ballernden 'Bad Blood' oder dem stimmungsvoll schleppenden bis schreitenden 'Aeon Daemonium' hatte man lange nicht mehr dabei, sich in MAYHEMs finsterer Welt einzufinden.
Nur mit dem Boxset zu "Daemon" bekommt man noch Neuinterpretationen von Deaths 'Evil Dead', 'The Truth', im Original von Masters Paul Speckmann mit Death Strike und 'Disgusting Semla' geboten, einer Nummer von MAYHEMs einstigen Split-Partnern Morbid. Darin enthalten sind auch die beiden Bonustracks des Mediabooks, die uns ebenfalls vorliegen und sich mit der Substanz des "Hauptteils" decken.
FAZIT: "Daemon" mag ein bisschen hinter den Erwartungen zurückbleiben - schließlich ist die Veröffentlichung eines MAYHEM-Albums stets etwas Besonderes -, doch das neue Material der Genre-Ikone besitzt teilweise das Potenzial, Klassiker-Status zu erlangen, weil es auf hörbar ungezwungene Weise entstanden ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Dying False King
- Agenda Ignis
- Bad Blood
- Malum
- Falsified And Hated
- Aeon Daemonium
- Worthless Abominations Destroyed
- Daemon Spawn
- Of Worms And Ruins
- Invoke The Oath
- Everlasting Dying Flame
- Black Glass Communion
- Esoteric Warfare (2014) - 12/15 Punkten
- Daemon (2019) - 12/15 Punkten
- Atavistic Black Disorder / Kommando (2021)
- Daemonic Rites (2023)
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