Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Mister Misery: Unalive (Review)

Artist:

Mister Misery

Mister Misery: Unalive
Album:

Unalive

Medium: CD/Download
Stil:

Modern Metal

Label: Arising Empire / Nuclear Blast / Believe
Spieldauer: 40:05
Erschienen: 04.10.2019
Website: -

Frischgewaschen, gestriegelt und herausgeputzt haben MISTER MISERY bereits in einigen Videoclips auf mich aufmerksam gemacht, und nun möchten die Skandinavier über bloße Singles hinaus beweisen, dass sie neben einem kessen Image über hinreichend Substanz verfügen, um langfristig im modernen Rock-Geschehen zu bestehen.

"Unalive" kommt als Debüt eines im Grunde unbeschriebenen Blatts aalglatt und souverän daher, auch wenn der Stil der Band ebenso vertraut wirkt wie ihre Ästhetik zwischen Irrenhaus, Tingeltangel und Tim-Burton-Film. In letzter Konsequenz handelt es sich um eine Mischung aus 69-Eyes-artigem Gothic Rock und gewollt psychopathisch anmutendem Nu Metal, wie Marilyn Manson ihn auf seinen ersten zwei bis drei Alben in die weltweiten Charts brachte.

So gesehen steckt eine Menge Kommerz-Potenzial in MISTER MISERY, die sich vermutlich nicht in Anspielung auf Elliott Smiths Grammy-prämierte Gänsehaut-Nummer 'Miss Misery' benannt haben. Orchestral angehauchte Tracks im Radio-Format mit markerschütternden Stakkato-Gitarrenriffs, etwas Gebrüll und poppig eingängigen Refrains sind das Metier des Quartetts, dessen androgyner Frontmann Harley Vendetta auch der optische Anziehungspunkt mehrerer schmucker Videoclips ist. Als reinrassige Melodic-Metal-Nummer steht mit dem abschließenden 'Live While You Can' ein einziger Ausreißer auf dem Programm.

Darüber hinaus weiß man erschreckend wenig über die Schweden zu sagen, wenn man ihr erstes Album hört. "Unalive" ist ein auf Masse gebürstetes Produkt mit wenig Substanz, die einen dauerhaften Reiz garantieren würde. Die synthetisch kalte Produktion inklusive vieler derzeit angesagter Sound-Klischees (sogenannte "dropbomb"-Effekte, am Computer generierte Stotter-Rhythmen, wie sie Disturbeds David Draiman noch auf natürliche Weise zu einer Masche gemacht hat) trägt zu dem durch und durch unpersönlichen Charakter von MISTER MISERY bei.

FAZIT: "Unalive" ist eine perfekt in Szene gesetzte Klangtapete für heranwachsende Mädchen und Jungen aus der Mittelschicht, die ihre banalen Pubertätsprobleme zum ersten Mal mithilfe harter Musik verarbeiten möchten. Was das angeht, sind MISTER MISERY zumindest besser als Drogenkonsum oder Selbstverletzung. "La la la", wie der Sänger in 'My Ghost' so treffend säuselt …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3605x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Blood Waltz
  • You And I
  • Tell Me How
  • My Ghost
  • Legion
  • Dead Valentine
  • Alive
  • Rebels Calling
  • Stronger
  • Live While You Can

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!