Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Anaal Nathrakh: Endarkment (Review)

Artist:

Anaal Nathrakh

Anaal Nathrakh: Endarkment
Album:

Endarkment

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Black / Death Metal

Label: Metal Blade / Sony
Spieldauer: 41:09
Erschienen: 02.10.2020
Website: [Link]

Solange die Welt schlecht ist, bleiben ANAAL NATHRAKH der musikalische Abflusskanal für den ganzen Dreck, den sie absondert. An „Endarkment“ fällt allerdings auf, dass sich Sänger Dave Hunt und Multiinstrumentalist Mick Kenney so viele geradezu hymnische Melodien zusammengereimt haben wie selten zuvor, falls überhaupt. Diese Entwicklung macht die passenderweise kompakt kurzen und nach herkömmlichen Mustern strukturierten neuen Stücke des Duos schnell zugänglich, obwohl es nichts von seiner Kompromisslosigkeit eingebüßt hat.

Das Ergebnis klingt ungefähr so, als ob Devin Townsend für „City“, sein Meisterwerk mit Strapping Young Lad, Laibachs pathetischen Industrial durch einen Black-Metal-Filter gestrichen und mit einer Handvoll Helloween-Refrains bestäubt. Liest sich merkwürdig? Klar, funktioniert aber geht garstig-geil ins Ohr und will mitgeschrien werden.

Hunts Interesse an und Kenntnisse in allerlei abseitigen kulturellen, politischen und generell zeitgeschichtlichen Phänomenen ist bei alledem beeindruckend, weshalb man es fast eine Schande nennen kann, dass seine Texte abseits der melodisch hymnischen Kehrverse weitgehend unverständlich bleiben; ein Highlight und die Ausnahme von der Regel stellt in diesem Zusammenhang das wortlose Gebrabbel, Fauchen und Kotzen während der passend betitelten Grindcore-Eruption 'Beyond Words' dar.

Ansonsten zitiert der Frontmann im Sinne des Albumkonzepts - Verdunklung als Umkehrung der Aufklärungsbewegung - nicht nur naheliegenden historische Figuren wie Friedrich Nietzsche ('Requiem'), sondern auch Abraham Lincolns Mörder John Wilkes Booth ('Thus, Always, To Tyrants'), Parlaments-Clowns seiner britischen Heimat und Walter Benjamin kunstphilosophische Betrachtungen. Wem das zu verkopft erscheint, der blendet diesen geistigen Überbau einfach aus und lässt sich die Fresse auf sagenhaft hohem Niveau polieren.

FAZIT: Messerscharfes Extrem-Metal-Songwriting mit Tiefgang - ANAAL NATHRAKH sind und bleiben eine Ausnahmeerscheinung innerhalb der Szene und werden als Komponisten anscheinend immer besser; würde das Projekt regelmäßig Konzerte geben, wäre es weit mehr als dieses Insider-Ding, das es bis auf weiteres bleiben muss.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3691x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Endarkenment
  • Thus, Always, to Tyrants
  • The Age of Starlight Ends
  • Libidinous (A Pig with Cocks in Its Eyes)
  • Beyond Words
  • Feeding the Death Machine
  • Create Art, Though the World May Perish
  • Singularity
  • Punish Them
  • Requiem

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!