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Björn Paulsen: Alles hat seine Zeit (Review)
Artist: | Björn Paulsen |
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Album: | Alles hat seine Zeit |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Rock |
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Label: | FDA / Rough Trade | |
Spieldauer: | 42:11 | |
Erschienen: | 15.05.2020 | |
Website: | [Link] |
Björn Paulsen wäre gerne Erik Cohen, muss dem Smokeblow-Frontmann gegenüber allerdings auch in Hinblick auf seinen jüngsten Longplayer zurückstecken. Der über einer Dekade als Solomusiker aktive Hanseate mag sich dieser Tage kernig geben, wie er möchte, und bleibt dennoch überwiegend eine biedere Angelegenheit.
Mit deutschsprachiger Popmusik ist es seit den letzten paar Jahren so eine Sache … immer mehr Vertreter dieser eigentlich ehrbaren, traditionsreichen Zunft regen mit ihren pseudo-poetischen Ergüssen und quasi eins zu eins aus dem Englischen übertragenen, einfältigen Befindlichkeitstexten eher zum Fremdschämen als zum Nachdenken oder anderen intellektuellen Aktivitäten bzw. emotionalen Regungen an. Und Björn?
Nun, über seine eigenen Gigs als Hauptattraktion hat Paulsen schon das Vorprogramm von Schlager-Kapazitäten wie Santiano oder Johannes Oerding bestritten, was man ihm nun positiv aus- oder zu Lasten legen mag; fest steht der Mittdreißiger verarbeitet (wie so viele) Persönliches und steuert auch Senf zum vorherrschenden Zeitgeist bei, gleichwohl sich dem Hörer dabei keine neuen Einsichten offenbaren. Die Lyrics sind so gesehen lediglich schmuckes Beiwerk zum ebenfalls nur zweckmäßigen instrumentalen Fundament.
Auch wenn das dritte Album des Barden sein bislang am kraftvollsten zupackendes ist, stehen darauf fast fragil und ökonomisch arrangierte Lieder im Wechsel mit halbwegs rockigem Material; beide Komponenten eignen sich trefflich für den Einsatz im Radio, während sie stilistisch auch den sogenannten Neo-Soul-Bereich und - mit Verlaub - Allerwelts-Folklore ('Heija Wirt') streifen. In diesem Sinn plätschert die Platte über weite Strecken gefällig vor sich hin, ohne dass die Musik höhere Aufmerksamkeit für sich einfordern würde.
FAZIT: BJÖRN PAULSEN bleibt ein verhältnismäßig kleines Licht im Pop-Einerlei der Republik. Bemüht hymnische Nummern wie 'Ein bisschen lauter' einer- und nur knapp dem Schmalz entronnene Balladen ('Du und ich' und 'Danke Mama') andererseits untermauern, dass sein auf Mainstream getrimmter Genre-Entwurf handelsüblicher nicht sein könnte. Wer gehobene Ansprüche selbst an "Gebrauchsmusik" stellt, sollte sich anderswo umsehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dieser eine Moment
- Einzimmerbude
- Niemals Freunde sein
- Alles
- Ein bisschen lauter
- Gespannt was passiert
- Du und ich
- Musikantenbraut
- Alte Liebe rostet nicht
- Pauken und Trompeten
- Danke Mama
- Heija Wirt
- Alles hat seine Zeit (2020) - 8/15 Punkten
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