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Dynfari: Myrkurs er þörf (Review)
Artist: | Dynfari |
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Album: | Myrkurs er þörf |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black / Post Metal |
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Label: | code666 / SPV | |
Spieldauer: | 46:50 | |
Erschienen: | 18.09.2020 | |
Website: | [Link] |
Was DYNFARI seit ihrer Gründung vor zehn Jahren spielen, lässt sich guten Gewissens im weiten Spektrum des sogenannten Atmospheric Black Metal einordnen, und daran geändert hat sich auch auf ihrem bereits fünften Album nichts.
"Myrkurs er þörf" markiert allerdings bis zu einem gewissen Grad eine Rückkehr zu den rohen Anfängen der Gruppe, hat also mehr mit der Mittelphase von DYNFARIs Landsleuten Sólstafir gemein als deren neuerer, doch sehr rockiger Musik. Die Band ist aber auch nicht mehr Post Black Metal durch und durch, sondern gefällt vielmehr wie schon auf dem Vorgänger vor allem deshalb, weil sie weitgehend von der rasanten Blastbeat-Schiene abgekommen ist.
Darum stehen ihre seit je eigenwilligen Gitarrenmelodien und -harmonien ('Langar nætur') umso weiter im Vordergrund. Multi-Instrumentalist Jóhann Örn intoniert noch dazu vorwiegend mit klarer Stimme und verleiht den Songs jenes für isländischen Metal typische Flair, das sie schwer beschreiben lässt, aber sofort erkennbar ist, sobald man ihm ausgesetzt wird.
Das flirrende Titelstück schreit mit weniger als fünf Minuten Spielzeit und sehr eingängiger Struktur danach, als Single ausgekoppelt zu werden, die dann auch Breitenwirkung entfalten würde. Ansonsten ist "Myrkurs er þörf" aber ein gewohnt sprödes Werk mit spürbar progressivem Anspruch und einem gefühlten "Tal" zwischen zwei steilen Klippen; salopp gesagt hat die Platte nämlich einen Hänger in der Mitte, denn 'Ég fálma gegnum tómið', das Zwischenspiel 'Svefnlag' und 'Ég tortímdi sjálfum mér' wirken richtiggehend müde, schlapp, ziellos …
Das zehnminütige 'Peripheral Dreams' entspricht danach hingegen dem buchstäblichen Ziehen aller Register: urtümliche Raserei, halsbrecherische Tempowechsel und eindringliche emotionale Schlenker machen dieses Epos zu einem Highlight in der Diskografie der Combo, und 'Of Suicide And Redemption' führt zu einem verzweifelten statt in Hinblick auf den finsteren Gesamtcharakter der Scheibe versöhnlichen Gänsehaut-Schluss.
FAZIT: DYNFARI bleiben auch mit "Myrkurs er þörf" eine sichere Bank, wenn es um bis zum Prog- und Rock-Rand weitergedachten extremen Metal skandinavischer Herkunft angeht. Auf seine Art, zu ungefähr gleichen Teilen altbacken und innovationsfreudig zu klingen, strahlt das Material einen langanhaltenden Reiz von einfühlsamer Ungezwungenheit aus.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dauðans dimmu dagar
- Langar nætur (í botnlausum spíralstiga
- Myrkurs er þörf
- Ég fálma gegnum tómið
- Svefnlag
- Ég tortímdi sjálfum mér
- Peripheral Dreams
- Of Suicide and Redemption
- Sem Skugginn (2012) - 7/15 Punkten
- The Four Doors Of The Mind (2017) - 12/15 Punkten
- Myrkurs er þörf (2020) - 12/15 Punkten
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