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Louise Patricia Crane: Deep Blue (Review)
Artist: | Louise Patricia Crane |
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Album: | Deep Blue |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Art Pop / Prog |
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Label: | Peculiar Doll | |
Spieldauer: | 37:58 | |
Erschienen: | 15.05.2020 | |
Website: | [Link] |
Als Sängerin bei Eden House, deren Rhythmusgruppe (Schlagzeuger Simon Rippin and Bassist Steve Gibbons) nun auch auf "Deep Blue" mitwirkt, bahnte sich eine Zusammenarbeit mit Stephen Carey an, in dem sie einen Gleichgesinnten gefunden zu haben scheint. Das Ergebnis ihres ersten Schulterschlusses spricht jedenfalls dafür.
Die acht Songs des Albums beruhen auf einem Konzept um Weltflucht zur Selbstfindung und Weiblichkeit im Zeichen von Schriftstellerin Angela Carter sowie musikalischen Vorbildern wie Tori Amos oder Kate Bush, deren "Hounds Of Love" die Künstlerin selbst als Blaupause für ihren Einstand angibt (deutlich erkennbar in 'Painted World' und dem klagenden Klavier-Titelstück ). Bisweilen aber entspricht "Deep Blue" den ätherischen Vorgaben von Shoegaze-Pionieren wie Slowdive, bloß dass das federführende Duo seine Kompositionen in ein überlebensgroß vielschichtiges Klangbett gelegt hat.
Schon die Eröffnungshymne 'Deity' schwebt im Dunst der britischen Alternative-Szene der frühen 1990er, und dort wähnt man sich im weiteren Verlauf der Spielzeit immer wieder ('Cascading'), auch wenn Peter Gabriels Art Pop zwischendurch genauso anklingt (‘Snake Oil’, tatsächlich mit Jethro Tulls Querflöten-Storch Ian Anderson und dem früheren Kyuss-Bassist Scott Reeder als Gästen) wie wuchtiger Post Rock, den Crane etwa während 'The Eve of the Hunter' mit folkloristischen Zwischentönen anreichert; Kontrabass-Veteran Danny Thompson und King-Crimson-Gitarrist Jakko Jakszyk, der stellenweise auch mitsingt, sind nur zwei weitere Tupfer auf die wahnsinnig farbenfrohe Produktion.
FAZIT: "Deep Blue" sucht in sowohl stilistischer als auch kompositorischer und klanglicher Hinsicht seinesgleichen. LOUISE PATRICIA CRANE platzt praktisch wie aus dem Nichts ins zeitgenössische Musikgeschehen hinein und steht allein auf weiter Flur da, indem sie die vergessene Disziplin Art Pop (höre Japan, Berlin, Cocteau Twins, …) mit einer absolut wasserdichten Kollektion kunstvoll in Szene gesetzter Lieder reanimiert - hoffentlich um sie einem jungen Publikum schmackhaft zu machen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Deity
- Snake Oil
- Painted World
- Cascading
- Deep Blue
- Ophelia
- Isolde
- The Eve Of The Hunter
- Deep Blue (2020) - 13/15 Punkten
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