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Mary Chapin Carpenter: The Dirt And The Stars (Review)
Artist: | Mary Chapin Carpenter |
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Album: | The Dirt And The Stars |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Singer Songwriter / Americana |
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Label: | Lambent Light Records-Thirty Tigers / Membran | |
Spieldauer: | 53:25 | |
Erschienen: | 07.08.2020 | |
Website: | [Link] |
Mit ihrer volltönenden Altstimme allein nimmt MARY CHAPIN CARPENTER inmitten der vielen oft jungen und auch so klingenden (naiv, austauschbar) Liedermacherinnen der letzten Jahre eine Ausnahmestellung ein. Darüber hinaus zeigt sich die US-Singer-Songwriterin auf ihrem neuen Album in so bestechender Form als Komponistin, dass man sich fragt, inwiefern sie sich nach "The Dirt And The Stars" noch weiterentwickeln möchte und kann.
Die Platte wurde von Ethan Johns (Ray LaMontagne, Paul McCartney, Kings of Leon) produziert und komplett live in Peter Gabriels Real World Studios in England aufgenommen, wirkt deshalb also sehr direkt und dabei trotzdem so, als ob sie nirgendwo anders her kommen könnte als den Vereinigten Staaten.
Während Chapin Carpenter über intim persönliche Momente ihres eigenen Lebens ('All Broken Hearts Break Differently') und jener von uns allen nachdenkt, bewährt sie sich ein weiteres Mal als Fachfrau für vertonte Narrative, die zu Recht beispiellose Erfolge feiert; wir sprechen hier immerhin von einer Millionensellerin und und fünffache Grammy-Gewinnerin, die zudem doppelt mit dem CMA Award prämiert wurde, zwei Auszeichnungen der Academy of Country Music erhalten hat und eine von nur fünfzehn weiblichen Mitgliedern der Nashville Songwriters Hall of Fame ist.
Das alles würde indessen nichts bedeuten, falls Marys Werke nichts weiter wären als versierte Kopf- und Handarbeit ohne emotionalen Mehrwert. Während man vielleicht daran zweifelt, dass sie genauso viel Herzblut in ihre "Brotarbeit" für andere steckt wie in ihre eigene Musik, bleibt diese unanfechtbar.
Die Frau ist eine Erzählerin großer Geschichten, vor denen auf der instrumentalen Ebene naturgemäß zurückgesteckt werden muss. Die Performance der beteiligten Musiker*innen nimmt sogar noch hinter den detailverliebten, aber im Großen und Ganzen auf ideale Weise reduzierten Arrangements Platz, ist also mehr oder weniger rein zweckmäßig, was man insbesondere dem Drumming anmerkt, das straighter und ökonomischer kaum sein könnte. Ob es nun um Vintage-Gitarren ('Old D-35') oder enge zwischenmenschliche Beziehungen ('Nocturne') geht: Chapin Carpenter begeht einen fesselnden Spagat zwischen kontemplativen wie aufmunternden Momenten, wie sie jeder im Leben braucht.
FAZIT: Das 16. Studioalbum von MARY CHAPIN CARPENTER steht nahezu gänzlich im Zeichen von Inhalten, die unabhängig davon, ob sie alltäglich banaler oder philosophischer Natur sind, in so gut wie perfekter Liedermacher-Weise in Szene gesetzt wurden. Wer auf jedwede Form von musikalischem Storytelling aus dem nordamerikanischen Kulturkreis steht, muss "The Dirt And The Stars" kennen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Farther Along And Further In
- All Broken Hearts Break Differently
- Old D-35
- American Stooge
- Where The Beauty Is
- Nocturne
- Secret Keepers
- Asking For A Friend
- Everybody's Got Something
- Between The Dirt And The Stars
- Sometimes Just The Sky (2018)
- The Dirt And The Stars (2020) - 12/15 Punkten
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