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Noctu: Gelidae Mortis Imago (Review)
Artist: | Noctu |
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Album: | Gelidae Mortis Imago |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Doom Metal |
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Label: | Transcending Obscurity | |
Spieldauer: | 73:51 | |
Erschienen: | 08.05.2020 | |
Website: | [Link] |
Musikalische "one man armies" sind immer so eine Sache … Nahezu alles steht und fällt in solchen Fällen erstens mit der handwerklichen Umsetzungen auf allen Ebenen (Spielen der Instrumente, Produktion) und zweitens der Fähigkeit der jeweiligen Einzelkämpfer, ihre Arbeit mit jenem gesunden Abstand zu betrachtet, den man braucht, um ein differenziertes, nicht nur das eigene Ego befriedigendes Ergebnis zu erzielen.
Selbstverwirklichung ist eine Sache, Relevanz und Nutzen welcher Art auch immer für die Außenwelt eine andere, und wenn man vorab erfährt, dass NOCTU für "Gelidae Mortis Imago" über 70 Minuten Musik kompiliert hat, verdreht man zunächst die Augen. Betriebsblindheit? Fehlender Shit-Filter? Okay, wir sprechen immerhin von Doom Metal im weiteren Sinn, wo es ja bekanntermaßen immer ein bisschen länger dauert …
Der federführende Italiener, der sich nur für die zentrale Nummer 'Lucida Oscurita Senziente' bei einigen Lead-Passagen von Mournful-Congregation-Gitarrist Justin Hartwig unter die Arme greifen ließ, reichert seine ausufernden akustischen Lava-Ströme mit vielen Death- bzw. Black-Metal-Spurenelementen an, tut sich innerhalb dieses stilistischen Spektrums aber nicht durch außerordentliche Originalität hervor.
Hinsichtlich sowohl der musikalischen als auch visuellen Ästhetik (siehe Cover) bietet NOCTU keine Überraschungen, sondern jongliert souverän mit sämtlichen Genre-Stilmitteln. Der Sound "entfaltet" sich wie durch Boxen, die mit dicken Decken verhangen wurden, was insofern schade ist, als der Solokünstler seine besonnen strukturierten Kompositionen mit eigentlich recht eingängigen Unisono-Parts (Klavier bzw. Keyboard und Gitarre) spickt.
Bei 'Suicidio Al Chiaro Di Luna', 'Oltre I Cancelli Del Cimitero' und 'Sangue Sulla Mia Lapide' handelt es sich im Übrigen um mehr oder weniger aussagefreie Zwischenspiele, die sich auf Geräusche beschränken, wobei selbst die Mammut-Tracks - 'Isolato Da Un Mondo Senza Speranza' veranschlagt allein 32 Minuten - erheblichen Leerlauf aufweisen.
Also …
FAZIT: … ist "Gelidae Mortis Imago" nur ein Album für absolute Funeral-Doom-Hardliner. NOCTUs schlechter Sound und Unvermögen, bei aller Stimmungsmache auf den Punkt zu kommen, lässt das Projekt über eine kleine Nische von Fanatikern hinaus durchs Raster fallen. Braucht man als lebender, sich bewegender und konstruktiv denkender Mensch nicht, um es im Gegensatz zum Protagonisten selbst kürzer zu sagen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Suicidio Al Chiaro Di Luna
- Fitte Tenebre (Le Radici Dell' Inferno)
- Oltre I Cancelli Del Cimitero
- Lucida Oscurita Senziente
- Sangue Sulla Mia Lapide
- Isolato Da Un Mondo Senza Speranza
- Gelidae Mortis Imago (2020) - 5/15 Punkten
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