Partner
Services
Statistiken
Wir
Svarttjern: Shame Is Just A Word (Review)
Artist: | Svarttjern |
|
Album: | Shame Is Just A Word |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black 'n' Roll |
|
Label: | Soulseller / Soulfood | |
Spieldauer: | 35:23 | |
Erschienen: | 17.01.2020 | |
Website: | [Link] |
Wer sich im Jahr 2020 noch mit dem "True Norwegian Black Metal"-Etikett beklebt, ist entweder ewiggestrig oder möchte Kapital aus einem schalen Aufguss des Geistes der frühen 1990er schlagen. SVARTTJERN gehören allein schon aufgrund ihrer Gründung kurz nach der Jahrtausendwende zu den Abkömmlingen der ursprünglichen Bewegung, gleichwohl ihre Mitglieder teilweise schon länger am Start sind und die entsprechende "credibility" mitbringen.
Dessen ungeachtet handelt es sich bei dem Quintett definitiv um Überzeugungstäter, die der primitiven reinen Lehre (wohlgemerkt nicht ohne kompositorische Raffinessen) seit Beginn ihres Schaffens verhaftet waren und es immer noch sind, wie ihre bereits fünfte LP beweist. Ex-Ragnarok-Kotzbrocken HansFyrste, ein verhinderter Rockstar (wie alle wissen, die die Band bereits live bewundern durften), steht dabei wieder im Mittelpunkt des Geschehens, ohne dass sich seine zu drei Vierteln aus ehemaligen Carpathian-Forest-Mitgliedern zusammengesetzte Hintermannschaft stilistisch merklich weiterentwickelt hätte.
War auch nicht nötig. SVARTJERNs Mischung aus Knüppelei und garstigem Midtempo ('Melodies of Lust' - sehr, sehr geil auf Satyricons "Volcano"-Fersen) stellt sich nach wie vor als ausgesprochen effektiv heraus, zumal "Shame Is Just A Word" wunderbar dynamisch produziert wurde, sodass die erzeugte Spannung nicht nur auf Tempowechseln fußt, sondern auch auf hörbar durchdachter Interaktion zwischen den Instrumentalisten.
Der kantige Thrasher 'Ment til å Tjene' und das ähnlich kraftvoll treibende 'Frost Embalmed Abyss' (cooles Solo auch) sind gute Beispiele dafür, wie man eben nicht hölzern und statisch nur Vollgas gibt; SVARTJERNs Musik atmet unter den vom Genre vorgegebenen Umständen richtiggehend; übrigens - wo gerade das Wort "Thrash" fiel: Exodus' 'Bonded By Blood' haben die fünf Kalkleisten erstaunlich spritzig gecovert, auch wenn sich der Sinn in Hinblick auf ihre eigene Ästhetik nicht so ganz erschließt.
Aber egal, die Gruppe gehört zu den wenigen nicht nur aus Skandinavien, die den punkigen Spirit der Pionierzeit so glaubwürdig wie ungezwungen vermittelt, wo andere ihn vor lauter "Spiritualität" vergessen haben oder überhaupt nicht kennen,
FAZIT: "Shame Is Just A Word" ist ein rotziges Ausnahme-Black-Metal-Album, das rootsiger und spielerisch bzw. schreiberisch niveauvoller kaum sein könnte - hässlich durchweg und falls melodiös, dann auf spröde, fast schräge Weise, jedoch nicht uneingängig. Darkthrone hergehört, so macht man das!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Prince of Disgust
- Ment til å Tjene
- Melodies of Lust
- Ta dets Drakt
- Frost Embalmed Abyss
- Ravish Me
- Bonded by Blood
- Shame is Just a Word
- Misanthrophic Path Of Madness (2009) - 10/15 Punkten
- Towards The Ultimate (2011) - 11/15 Punkten
- Ultimatum Necrophilia (2014) - 10/15 Punkten
- Shame Is Just A Word (2020) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews