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Theo: Figureheads (Review)
Artist: | Theo |
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Album: | Figureheads |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive-Rock |
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Label: | Generation Prog Records | |
Spieldauer: | 52:24 | |
Erschienen: | 29.09.2020 | |
Website: | [Link] |
Fünfeinhalb Jahre ist seit dem Erscheinungsdatum des empfehlenswerten THEO-Debüts vergangen. Jetzt meldet sich Keyboarder und Sänger Jim Alfredson mit geringfügig veränderter Gefolgschaft zurück. Gerade einmal vier Tracks besitzt „Figurehead“, was aber okay ist, da sich die Laufzeiten zwischen knapp zehn und siebzehn Minuten bewegen. Woraus man unschwer schließen kann, dass wieder komplexer Progressive Rock angesagt ist. Der allerdings nicht bleischwer und vertrackt daherkommt, sondern hochmelodisch, vielfältig und von einer charmanten Leichtigkeit.
Dabei geht es nach sanft anschwellendem Start direkt Richtung Hardrock mit elektronisch (leicht) verfremdeten Gesang. Doch hier wird nicht gebrettert auf Teufel komm raus, bald schon herrscht wieder Vogelgezwitscher und PINK FLOYD auf dem Boot Richtung Sonnenuntergang-Stimmung. Die Gitarren bekommen ihre Einsätze, sind mal mit Wucht, meist aber schwelgerisch unterwegs. Doch beherrschend sind – kein Wunder bei Alfredsons Profession – unterschiedliche Tasteninstrumente und ihre mannigfachen Klangfarben.
Synthesizer erzeugen verschnörkelte Kapriolen, die Orgel sorgt für eine ordentliche Breitseite und pfefferigen Hammond-Sound, Mellotron-nahe Klänge schaffen warme Fülle, das Piano darf ausführlich flanieren, mitunter mit leichten Klassik- und SUPERTRAMP-Anwandlungen. Die Refrains gehen gern ins Hymnische, Alfredson ist ein solider Sänger, der das Programm mühelos trägt, ohne für große Aufregung zu sorgen. Im Positiven wie Negativen.
Die Musik bewegt sich wie selbstverständlich zwischen symphonischem und Melodic-Rock, zweigt aber mit Vergnügen ab. Dass Jim Alfredson auch im Jazz unterwegs ist, kommt nur beiläufig zum Tragen, doch THEOs musikalische Offenheit ist bemerkenswert. So gelingt es im längsten Stück „Portents & Providence“ auf Country zu verweisen (mit Slide-Gitarre) und mühelos zu DEEP PURPLE zu switchen, ohne dass der Song zerfällt. Wie es auf dem stimmigen Album überhaupt viel zu entdecken gibt. Macht Laune.
FAZIT: Gelungene Rückkehr eines fast Verschollenen. THEOs zweites Album ist ein buntes Füllhorn, das ihn vielen Schubladen kramt und immer was Hörenswertes daraus mitbringt. Dabei keineswegs disparat, sondern in seiner hohen melodischen Stimmigkeit gekonnt stimmig. Manchmal fast zu schön, um wahr zu sein. Etwas für Schöngeister, die vor ein wenig Eklektizismus und Kitsch nicht zurückschrecken. Genau die richtige balsamische Medikation für diesen kruden Tage.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Pathology
- Man of Action
- The Garden
- Portents & Providence
- Bass - Gary Davenport
- Gesang - Jim Alfredson, Greg Nagy, Donny Brown
- Gitarre - Jake Reichbart
- Keys - Jim Alfredson, Tom MacLean
- Schlagzeug - Kevin DePree
- The Game Of Ouroboros (2015) - 12/15 Punkten
- Figureheads (2020) - 12/15 Punkten
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