Die britischen Psychedelic- und Progressive-Rock-Pinioniere Pink Floyd sind nicht die erste Band, die im Rahmen der Reihe „Alle Songs“ gewürdigt wird, aber ein besonders dankbares Thema für Fleißarbeiter Jean-Michel Guesdon, der sich mit diesem Wälzer nach entsprechenden Titeln zu unter anderem Bruce Springsteen oder auch Led Zeppelin erneut an der Seite von Philippe Margotin (u.a. "Culture Punk") als wandelndes Musiklexikon bewährt.

Mit den 600 Seiten in Klappbroschur, die schon im Hardcover mit weniger hübschem Artwork erhältlich waren, dürfte für Erbsenzähler tatsächlich das letzte Wort übers Gesamtwerk der Band gesprochen sein, wobei der französische Autor (übrigens lobenswert natürlich und stringent übersetzt, das Ganze, obwohl Delius Klasing gleich zwei Sachkundige für die Arbeit einspannten) die Legenden, die sich vor allem um den tragischen Syd Barrett gebildet haben, nicht gänzlich ignoriert.

Nichtsdestoweniger stehen vorwiegend handfeste Gegebenheiten im Brennpunkt: Umstände der Entstehung der Lieder mitsamt Studio-Daten, verwendeten Instrumenten und dergleichen mehr, dazu Biografisches zu den Protagonisten und teilweise auch ihrer personellen Peripherie, statt dass sich Jean-Michel an all den Spekulationen beteiligen würde, an denen die Nerds unter den Floyd-Fans ihre helle Freude haben.

Der Vorzug dieses Schinkens, den alle Bände der Serie gemein haben, besteht in der chronologischen Abwicklung des umfangreichen Materials, denn die schiere Seitenzahl macht das schnelle Nachschlagen nicht einfacher, doch so findet man sich notgedrungen auch mal ohne Index bzw. Inhaltsverzeichnis zurecht. Dass die Cover der Alben außen vor bleiben, hat vermutlich Copyright-Gründe, aber davon abgesehen, dass die Zielgruppe sie kennt, hilft Unbedarften (die sicherlich sowieso nicht zu dem Buch greifen) freilich das Internet.

FAZIT: Das ultimative Kompendium zu Pink Floyds Oevre, hübsch aufgemacht und für seine Größe einigermaßen handlich ohne erwähnenswerte Schwächen inhaltlicher oder drucktechnischer Natur.