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LP: Churches (Review)

Artist:

LP

LP: Churches
Album:

Churches

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Pop

Label: [PIAS]
Spieldauer: 53:03
Erschienen: 08.10.2021
Website: [Link]

Mit der Veröffentlichung ihres immerhin sechsten Albums, „Churches“, ließ sich LAURA 'LP' PERGOLIZZI insofern recht viel Zeit, als dass die erste Single-Auskopplung „How Low Can You Go“, bereits Anfang des Jahres erschien. Das hängt sicherlich nur zum Teil damit zusammen, dass „Churches“ LPs Pandemie-Album werden musste (denn in der Pandemie selbst hatte sie sich ja mit einer Reihe von Stream-Shows beschäftigt), sondern an dem schieren Aufwand, der für dieses Werk betrieben wurde.

Nicht nur, dass LP ganze 15 Songs mit fast einer Stunde Spielzeit zusammenstellte (was im Zeitalter der EP-Dominanz ja fast schon verwegen erscheint) – vor allen Dingen benötigte anscheinend der Produktionsaufwand nicht nur der Musik, sondern auch der spielfilmreifen Videos wegen eine gewisse Sorgfalt und Zeit.

Nachdem sich LP musikalisch im Laufe ihrer Veröffentlichungskarriere immer näher an das Pop-Medium herangearbeitet hatte (mit dem sie als Songwriterin für Kolleg(inn)en wie die Backstreet-Boys, Christina Aguilera, Heidi Montag, Cher, Leona Lewis oder Rhianna immer schon geliebäugelt hatte), musste für das neue Werk das Thema dann auch produktionstechnisch nachgelegt werden. Und so kommt es, dass LP nicht etwa die Musiker, die an dem neuen Album beteiligt sind, in den Vordergrund stellt, sondern die beeindruckende Produzentenriege, welche mit KIKE DEL RIO, NATE CAMPANY & KYLE SHEARER (VALLEY GIRL), DAN WILSON, DAN NIGRO, ISABELLA SUMMERS und EMILY LAZAR für den Mix die bekanntesten Namen in Sachen angesagter Pop-Sounds für Frauenstimmen enthält bei der im Grunde nur noch JACK ANTONOFF fehlt. So listen die Credits der Videos nicht nur vollamtliche Schauspielerinnen (wie z.B. JAMIE KING) auf, sondern auch vollständige, professionelle Hollywood-Film-Crews auf.

Machen wir es also kurz: Produktions-technisch macht „Churches“ ordentlich was her.
Was dieses Album zudem von den vergleichbaren Elaboraten der von der vorgenannten Produzentenriege betreuten Pop-Sängerinnen absetzt, ist freilich der Umstand, dass LP eben ihre eigenen Songs schreibt, in ihren Lyrics auch im Pop-Ambiente ihre politische Agenda als Idol der LGBT-Szene thematisiert und natürlich auch die Tatsache, dass ihre unangepasste, leicht kratzige Stimme nicht wirklich dem Ideal angesagter Vokalartistinnen entspricht.

Letztlich gereicht das alles LP natürlich zum Vorteil, denn obwohl das Album auf der musikalischen Seite mit erstaunlich zugänglichen und eingängigen Pop-Songs, opulenten organischen Arrangements und sogar lebensfroh pulsierenden Disco-Grooves überrascht, ist es unter dem Strich absolut kein banales Wegwerf-Pop-Album von der Stange geworden.

FAZIT: Warum LP ihr sechstes Studio-Album ausgerechnet „Churches“ nannte, macht sie sowohl mit ihrer aktuellen Bio wie auch den Lyrics des Titelsongs deutlich (der übrigens musikalisch noch am ehesten an ihre ursprünglichen Songwriter-Roots anschließt). Mit der Religion hat es LP nämlich nicht so. Auf der Suche nach der Spiritualität kommt sie in dem Song dann jedoch zu der Erkenntnis, dass ihre spezielle Art der Religion – ihre Kirche sozusagen – das jeweilige Gegenüber bzw. die Verbindung damit und somit die Liebe sei. Letztlich gelingt LP etwas sehr Seltenes: Eine musikalisch hemmungslos 'opportunistische' Pop-Scheibe, aus der sich indes eine zentrale Botschaft herauskristallisiert.

Ullrich Maurer (Info) (Review 3836x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • When We Touch
  • Goodbye
  • Everbody's Falling In Love
  • Rainbow
  • One Last Time
  • My Body
  • Angels
  • How Low Can You Go
  • Yes
  • Conversation
  • Safe Here
  • Can't Let You Leave
  • Churches
  • Poem

Besetzung:

  • Gesang - LP
  • Gitarre - LP

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