Partner
Services
Statistiken
Wir
Osi and the Jupiter: Stave (Review)
Artist: | Osi and the Jupiter |
|
Album: | Stave |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Folk |
|
Label: | Eisenwald / Soulfood | |
Spieldauer: | 53:42 | |
Erschienen: | 27.08.2021 | |
Website: | [Link] |
Mal wieder dieselbe alte Leier? OSI AND THE JUPITER lassen auf ihrem vierten Album angeblich wieder mal vergangene Zeiten aufleben - verlorene Traditionen im Rahmen eines folkloristischen Idioms nach nordamerikanischem Verständnis, so wie es bei dieser Gruppe aus dem Osten des US-Bundesstaates Ohio bisher immer spannend war. Wie lange aber geht der Krug zum Brunnen, bis er bricht?
Die Antwort auf diese Frage fällt für Fans des Projekts erfreulich aus, denn die Ton gewordene Atmosphäre der Appalachen und das damit zusammenhängende Volkstum respektive kulturgeschichtliche Fundament bleiben auch auf "Stave" bezogen eine spannende Angelegenheit. OSI AND THE JUPITER meiden (ob bewusst oder nicht) nach wie vor die ärgsten Wald-und-Wiesen-Klischees, weshalb man ihnen ihre zutiefst spirituelle Anmutung eben nicht als Masche auslegt.
Im Gegenteil: "Stave" ist ein weiteres enorm stimmungsvolles und emotional auch für seiner Ursprungsregion nicht kundige Hörer relativ leicht fassbares Werk, in das man sich - auch so ein Stereotyp, doch das passt - wirklich fallenlassen kann. Dass man dabei nicht ohne letztlich doch harmlose blaue Flecken davonkommt, spricht umso deutlicher für die Band um Visionär und Multi-Instrumentalist Sean Kratz sowie den gewohnt einfühlsamen Cellisten Kakophonix.
Gestrichene Drones, Klatschen, ein sachte gezupftes Banjo und mal nicht die bei Wardruna oder Heilung allgegenwärtige Pauke, sondern minimalistisch geschlagene Handtrommeln zu einem steten Bassdrum-Puls erzeugen ein erfrischend anderes Ambiente, während nordischer Dark Folk mit allen dazugehörigen Tropen (Skandinaviens Mythologie, Kampf gegen christliche Missionierung und so fort) weiterhin im Begriff ist, zu einer Art von Szene-Leitkultur zu werden.
So pendeln OSI AND THE JUPITER zwischen gespenstischen Augenblicken (Titelstück) mit verhuschtem Singsang, wehmutsvollem Liedermachertum (´Folk of the Woods´, ´Old Ways´) und leicht tänzerischen Kompositionen hin und her, wobei das Cover von The Moody Blues´ ´Nights in White Satin´ mal eben eine der besten Interpretationen dieses Stücks überhaupt ist.
Ach, und in ´In Death´ singt By-the-Spirits-Kollege Micha? Krawczuk als Gast zur Abrundung eines …
FAZIT … schlicht wunderbaren, originellen Stück düsterer Folklore, die nordamerikanische Weite und einen für oberflächliche Ami-Hasser ungeahnten Tiefgang vermittelt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- To Reap What Has Sown
- Stave
- Cosmic Creation Through Primordial Void
- Folk Of The Woods
- Wights
- Old Ways
- Inner Flame
- Mountain Shamanism
- In Death (Carry Me Home)
- Eihwaz (The Beating Heart of Yew)
- Appalachia
- Nights in White Satin
- Grå Hest (2019) - 11/15 Punkten
- Nordlige Rúnaskog (2019) - 12/15 Punkten
- Appalachia (2020) - 12/15 Punkten
- Stave (2021) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews