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Ty Segall: Harmonizer (Review)
Artist: | Ty Segall |
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Album: | Harmonizer |
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Medium: | CD/LP/Kassette | |
Stil: | Singer/Songwriter |
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Label: | Drag City | |
Spieldauer: | 35:23 | |
Erschienen: | 29.10.2021 | |
Website: | [Link] |
Der kalifornische Sound-Whiz TY SEGALL hat seine Finger ja prinzipiell überall mit drin. Sowohl bei den Bandprojekten FUZZ, SIC ALPS oder der eigenen TY SEGALL BAND (bzw. auch THE FREEDOM BAND), als auch als Kollaborateur etwa mit MIKAL CRONIN oder TIM „WHITE FENCE“ PRESLEY, als Produzent für LA LUZ, WAND oder die PEACERS und natürlich als umtriebiger Multiinstrumentalist wie zuletzt bei seiner Freundin SHANNON LAY. Und das sind nur einige Beispiele.
Dass es ihm da in den Fingern juckte, sein erstes eigenes Album seit zwei Jahren mal ohne Band in seinem brandneuen Harmonizer-Studio einzuspielen, ist erklärlich. Das heißt: Ganz ohne Beteiligung der Musiker seiner aktuellen FREEDOM BAND-Besetzung (und seiner Frau DENÉE, der er die Lead Vocals des Tracks „Feel Good“ überließ), ging es dann doch nicht – aber deren Beiträge wurden Pandemie-gerecht separat eingespielt und von SEGALL und Co-Produzent COOPER CRAIN in den Mix eingebettet, den SEGALL zuvor mit Gitarre, Bass, Synth, Schlagzeug, Percussion – und natürlich einem Harmonizer – vorbereitet hatte.
Und insbesondere dieser Mix hat es in sich. Zu versuchen, SEGALLs Output stilistisch irgendwie unter einem Sammelbegriff einzuordnen, muss aufgrund seiner kreativen Unberechenbarkeit sowieso scheitern – und das wäre auch bei dem neuen Werk nicht ganz einfach. Während er sich hier nämlich stilistisch durchaus im gewohnten Garage-Glam-Rock-Setting bewegt, verzichtete er produktionstechnisch fast vollständig auf einen organischen Ansatz und entschloss sich stattdessen, den Fokus auf elektronische Bestandteile zu legen und insbesondere die Gitarren konsequent, ohne den Umweg über Verstärker, die dann wieder mit Mikrofonen abgenommen werden müssten, direkt ins Mischpult einzustöpseln und die Sound-Definiton direkt dort vorzunehmen. Das ergibt einen spezifischen, dezidiert artifiziellen, abrasiven Acid-Sound, der – im Zusammenspiel mit den elektronischen Bestandteilen – eine ganz eigene Ästhetik entwickelt, aber wenig mit seinem Live-Sound zu tun hat.
Alle Freunde der organischen, psychedelischen Bestandteile des Segall'schen Wirkens seien also entsprechend vorgewarnt.
FAZIT: „Looking Out I See New Contours“ singt TY SEGALL in dem anschließenden Album-Track „New Contours“ und wenig später: „Now I'm Breathing In All I See – New Shapes Exist In Me“. Und auch wenn man dem eine allegorische Bedeutung beimessen wollte, ist das dann auch eine Metapher für die für ihn neue musikalische Richtung, die SEGALL auf „Harmonizer“ einschlägt. Und hat man sich erst mal an das abrasive Studio-Sounddesign gewöhnt, kann man durchaus Spuren des „typischen“ TY SEGALL darin entdecken.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Learning
- Whisper
- Erased
- Harmonizer
- Pictures
- Ride
- Waxman
- Play
- Feel Good
- Changing Contours
- Harmonizer (2021) - 10/15 Punkten
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