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Alela Diane: Looking Glass (Review)
Artist: | Alela Diane |
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Album: | Looking Glass |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter |
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Label: | naïve | |
Spieldauer: | 40:38 | |
Erschienen: | 14.10.2022 | |
Website: | [Link] |
Als ALELA DIANE vor etwa 20 Jahren ihre Laufbahn als Songwriterin in Angriff nahm, war sie natürlich eine andere Person als die, die sie heute ist. Dennoch schließt sich mit ihrem neuen Album „Looking Glass“ in gewisser Hinsicht der Kreis, der mit ihrem offiziellen Debüt-Album „The Pirate's Gospel' dereinst begann. Denn obwohl sie heutzutage natürlich nicht mehr nach ihrer Identität und Persönlichkeit zu suchen braucht, wie man das im allgemeinen zu Beginn seiner Laufbahn tut, orientiert sich ALELA – der Umstände halber - musikalisch wieder stärker an ihren Roots als Folk-orientierte Songwriterin, die in ihren Tracks heutzutage ihr Leben kommentiert.
Die erwähnten Umständen haben zum einen natürlich mit der Pandemie zu tun und zum anderen damit, wie Alela darauf reagiert. Zusammen mit ihrer Familie zog sie in ein altes Landhaus am Rande von Portland Oregon und richtete sich dort – nicht zuletzt zum Schutz ihrer kleinen Töchter – einen sicheren Hafen als Rückzugsort ein, von dem aus sie heutzutage die Welt betrachtet.
Tatsächlich haben viele der neuen Tracks ihren Ursprung in Beobachtungen aktueller Ereignisse und Entwicklungen. Beispielsweise entstand der Track „Howling Wind“ aufgrund eines aufziehenden Sturmes, entwickelte sich aber schnell zu einer Parabel auf den Klimawandel.
Das war auch der Startpunkt für die neue Songsammlung, mit der die Musikerin nicht nur persönliche Erlebnisse verarbeitete (wie zum Beispiel die schwierige Geburt ihrer jüngeren Tochter in dem Song „Camelia“, bei der sie fast ums Leben gekommen war), sondern sich auch einen sozialkritischen Kommentar erlaubt.
Das im Titel besungene „Looking Glass“ - was eine altmodische Bezeichnung für einen Spiegel ist – wurde für sie etwa zum Sinnbild für die verzerrte Wahrnehmung anderer Menschen durch den Filter der sozialen Medien.
Es scheint, als hätte ALELA DIANE ihren Platz im Leben endgültig gefunden – und somit keine Mühe, interessante Themen songwriterischer Natur mit einer philosophischen Not aus der Luft zu fischen – was eine brillante Songwriterin natürlich auszeichnet.
FAZIT: Viel braucht es nicht, um die Inhalte, die ALELA DIANE auf ihrem neuen Album thematisieren möchte, auf effektive und emotionale Weise an den Hörer heranzutragen. Mit Hilfe des musizierenden Produzenten TUCKER MARTINE, ihrer Freundin HEATHER WOODS BRODERICK, die die Streicherarrangements schrieb und einiger Gäste konzentrierte sich ALELA DIANE wieder auf ihr Kerngeschäft als Folk-orientierte Songwriterin und präsentiert ihr neues Material in einem zurückhaltenden, akustisch geprägten und auf das Wesentliche reduzierten Ambiente, das den Song und die Geschichte wieder deutlich in den Vordergrund stellt. Freunde eines fülligeren Sounds müssen dann wohl darauf warten, dass sie wieder mal Zeit findet, mit ihrer Band THE WILD DIVINE zu arbeiten, was nunmehr nach „Looking Glass“ wieder wahrscheinlicher geworden ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Palome
- Howling Wind
- When We Believed
- Strawberry Moon
- Of Love
- All The Light
- Dream A River
- Camelia
- Moth In The Light
- Mother's Arms
- Another Dream
- Bass - Tucker Martine
- Gesang - Alela Diane
- Gitarre - Alela Diane
- Keys - Heather Woods Broderick
- About Farewell (2013) - 12/15 Punkten
- Looking Glass (2022) - 14/15 Punkten
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