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Jonas Lindberg & The Other Side: Miles from Nowhere (Review)
Artist: | Jonas Lindberg & The Other Side |
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Album: | Miles from Nowhere |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 76:31 | |
Erschienen: | 18.02.2022 | |
Website: | [Link] |
Die beiden EPs "In Secret Pace" (2008, eigentlich eine Studienarbeit des Künstlers an der Musikakademie im schwedischen Pitea) und "The Other Side" (2013) dürfte kaum jemand kennen, doch sowohl letztere als auch das zwei Jahre später erschienene erste Studioalbum von JONAS LINDBERG & THE OTHER SIDE (der Bandname kommt wohl nicht von ungefähr) machen den Inhalt ihres nun erscheinenden zweiten Longplayers hinsichtlich seiner Entstehung und Wurzeln schneller fassbar.
Die schwedische Formation um den hauptamtlichen Bassisten und Sänger, der ihr ihren Namen gab, verschränkt Vintage-Prog-Stilmittel (bunte Sounds analoger Orgeln, ein wie Yes-Tieftöner Chris Squire schnarrender Bass, ausladende Kompositionen) mit einer relativ zeitgenössischen Produktion, die kräftigen Druck ausübt, zumal die Gitarren oft über die Grenze des schlichten Rock zum Metal riffen.
Ungeachtet des Sounds dominieren auf "Miles from Nowhere" allerdings die alten Tugenden, gleichwohl das Projekt aufgrund ihres modernen Zugs eines an Crossover-Potenzial mit an den Start bringt. Andererseits finden sich auf der Platte keinen rasch fassbaren Hits oder auch nur Ohrwurm-Anwärter, obwohl Lindberg und Co. ihre SOngs sehr liedhaft strukturieren ; ´Little Man´ etw a entstand angeblich beim Jammen, legt aber genauso wie später ´ Don't Walk Away´ Qualitäten an den Tag, die man mit den Beatles zu ihren eingängigsten Zeiten assoziieren kann. Der letztgenannte Track bildet zugleich den zweiten von insgesamt fünf Teilen des 25-minütigen Titelstück, das alle Vorzüge der Gruppe zusammenfasst.
JONAS LINDBERG & THE OTHER SIDE nehmen sich auch in weniger weit ausholenden Stücken mehr Zeit als der Durchschnitt, wobei im leicht federnden ´Summer Queen´ und während ´Oceans of Time´ viel Folk mit ins Spiel kommt. Hier denkt man an pastorale britische Acts wie Caravan zu Hochzeiten, komplett mit Frauengesang, Mellotron und akustischen Gitarren.
Nichtsdestoweniger gibt das Ensemble, bei dem passesnderweise Blumenkönig Roine Stolt als Gastgitarrist aufspielt, seine zackige Gangart nie völlig auf, und genau das lässt die Scheibe aus dem Retro-Prog-Einerlei hervorstechen.
FAZIT: Modern in Szene gesetzter Classic Prog hörbar skandinavischer Herkunft mit viel Spielwitz, griffigen Strukturen, gebührender Härte und jenem Maß an Unberechenbarkeit, das man 2022 braucht, um nicht als reine Nostalgieveranstaltung der Sorte "déjà entendu" durchzugehen. "Miles from Nowhere" macht Bock auf Konzerte von JONAS LINDBERG & THE OTHER SIDE.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Secret Motive Man (07:26)
- 2. Little Man (05:49)
- 3. Summer Queen (15:51)
- 4. Oceans Of Time (11:36)
- 5. Astral Journey (05:50)
- 6. Why I'm Here (04:26)
- 7. Miles From Nowhere Pt I: Overture (06:54)
- 8. Miles From Nowhere Pt II: Don't Walk Away (04:18)
- 9. Miles From Nowhere Pt III: I Don't Know Where You Are (04:39)
- 10. Miles From Nowhere Pt IV: Memories (03:00)
- 11. Miles From Nowhere Pt V: Miles From Nowhere (06:42)
- Bass - Jonas Lindberg
- Gesang - Jonas Sundqvist, Jenny Storm, Jonathan Lundberg, Simon Wilhelmsson, Maria Olsson
- Gitarre - Calle Stålenbring, Nicklas Thelin, Joel Lindberg, Roine Stolt
- Keys - Jonas Lindberg
- Schlagzeug - Jonas Lindberg
- Pathfinder (2016) - 11/15 Punkten
- Miles from Nowhere (2022) - 12/15 Punkten
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