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Minoa: Forward, Backward, Start Again (Review)
Artist: | Minoa |
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Album: | Forward, Backward, Start Again |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie-Pop |
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Label: | Listenrecords | |
Spieldauer: | 39:32 | |
Erschienen: | 19.08.2022 | |
Website: | [Link] |
INA 'MINOA' KLOS drückt auf ihrem bemerkenswerten Debüt-Album „Forward, Backward, Start Again“ so ziemlich alle richtigen Knöpfe in Sachen Indie-Pop.
Die zwar in Texas geborene, aber in Hannover aufgewachsene und nun in Berlin lebende und arbeitende Songwriterin bietet dabei aber auch vieles, was man in dem Genre unbedingt braucht:
* Zunächst mal hat sie etwas zu erzählen – was ja schon mal keine schlechte Grundlage für eine Songwriterin ist.
** Dann besitzt sie ein faszinierend unkontrolliertes Vibrato, das sich in ihrem Gesang auf betont intensive und emotionale Weise Bahn bricht. So etwas kennen wir z.B. von ANE BRUN – nur ist das bei MINOA noch nicht zum Gimmick geworden.
*** Dann hat sie zwar in Hannover Popularmusik studiert, sich aber offensichtlich schnell von dem akademischen Ansatz gelöst – und fragt heute auch nicht mehr, was produktionstechnisch Sinn macht oder was klanglich richtig ist, sondern lässt sich einfach gehen (und ihre Musiker erst recht), was zu einem faszinierend vielschichtigen Sounddesign mit eiernden Gitarren, unberechenbarem Feedback, wabernd mäandernden Keyboard-Sounds, sphärisch freischwebenden Vocals und psychedelischen Dreampop-Momenten führt.
Gerade der Verzicht darauf, alles bis ins Detail kontrollieren zu wollen, und auch Zufälle zuzulassen, zeichnet MINOA dann auf der musikalischen Seite aus.
Wie schon der Titel des Albums andeutet, geht es wohl darum, durch Versuch und Irrtum und Beharrlichkeit zu interessanten Ergebnissen zu kommen. Was MINOA indes kontrolliert, ist das Songwriting – und da zeigt sie eine bemerkenswerte Vielseitigkeit in Sachen Struktur, Melodieführung und Timing – alles Voraussetzungen, über die Geringere vielleicht gar nicht nachdenken, die aber letztlich den Unterschied zwischen brillant und beliebig ausmachen.
Hinter ihren etablierten internationalen Kolleginnen braucht sich die Musikerin schon alleine deswegen nicht zu verstecken, weil sie es gar nicht darauf anlegt, sich mit irgend jemandem messen zu können, sondern unbeirrbar nach eigenen Wegen sucht, sich auszudrücken. Das kann mitunterl dazu führen, dass ihr das Ganze aus dem Ruder läuft und es zu eigenartigen, atmosphärischen Kook-Folk-Epen wie „Let's Get There Slowly“ kommt, die dann erst im Rückblick und im Kontext Sinn machen, was durchaus für eine gewisse intuitive Übersicht spricht.
FAZIT: Raffaela Hungbauer von 'radioeins' fragt sich, warum MINOA noch ein Geheimtipp ist und nicht schon längst weltweit gefeiert wird. Nun, das wird vermutlich daran liegen, dass die Musikerin bislang noch keine große Öffentlichkeit erfuhr und eher im Verborgenen herumwerkelte. Allerdings sollte sich das mit der Veröffentlichung von „Forward, Backward, Start Again“ sicherlich rasch ändern, denn mit diesem Werk ist MINOA eine der bemerkenswertesten Debüt-Scheiben der Neuzeit gelungen – womit sie sich en passant gleich als nächste Indie-Ikone empfiehlt (vorausgesetzt ihr gelingt es, das entsprechende Zielpublikum zu erreichen).
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Something Special
- Strangers
- You Are Not Cool
- Let's Get There Slowly
- Who Are You
- Fear Of Falling
- Eye Of An Eagle
- Wanna Go Back In Time
- Bass - Till Schomburg
- Gesang - Ina Klos
- Gitarre - Ina Klos
- Schlagzeug - Lucian Gorski
- Forward, Backward, Start Again (2022) - 14/15 Punkten
- Foreward, Backward, Start Again (zum Zweiten...) (2022) - 13/15 Punkten
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