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MobiUS: Make The Promise (Review)
Artist: | MobiUS |
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Album: | Make The Promise |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | White Knight Records | |
Spieldauer: | 52:58 | |
Erschienen: | 03.06.2022 | |
Website: | [Link] |
„Make The Promise“ scheint zuerst einmal das Versprechen zu sein, dass MOBIUS es wohl nicht bei diesem einen Album belassen werden. Denn die vier Prog-Epen, welche es auf diesem Debüt zu hören gibt, sind ambitioniert. Allein die ersten beiden Songs bringen es auf 37 Minuten Spielzeit. Dass der ausufernde Einstieg „Odyssey“ noch dazu als reines Instrumentalstück daherkommt, zeugt davon, dass MOBIUS keine Lust auf musikalischen Konsens haben und ihre Hörer herausfordern. Um alle Feinheiten der Musik unter einen Hut zu bekommen, bedarf es eines aufmerksamen Geistes. Eine der ersten Referenzen, die im Oberstübchen aufploppt, bezogen auf die Dramatik des Songs, sind tatsächlich QUEEN.
Dieser Wille zur großen Inszenierung wird auch in „Rain Another Day“ deutlich. Die Musik klingt hoffnungsvoll, was auch der Intention von Bandleader Tim Newcombe entspricht, denn obwohl sich der Song um den Verlust seiner Mutter dreht, reflektiert er hier ihren Einfluss auf sein Leben als eine Art sicherer Hafen. Es passt also gut, dass die Musik überwiegend locker groovt. Hier darf die Sonne scheinen. Selbst wenn es anfangs schwer fällt zu realisieren, dass der triste Winter vorüber ist, lässt sich jetzt im Frühling doch die positive Kraft des Lebens erfahren. Obwohl dies wie eine textliche Floskel erscheint, ist die Musik ideal zugeschnitten auf diese Gefühle von Wonne und Wärme, die mit jedem Frühlingsbeginn Einzug ins Leben halten.
„So They Tell Me“ geht dann sogar noch einen Schritt weiter in Richtung Lebensfreude. Teilweise kommen jazzige Einflüsse zum Vorschein, wohingegen der Mittelteil sehr weitläufig und sphärisch angelegt ist. Der Fokus liegt deutlicher auf der Musik als auf dem Gesang, was einerseits logisch ist, denn die Instrumentalisten sind allesamt Könner ihres Fachs, andererseits wirkt der Song zugleich seltsam zerfahren, wodurch der Eindruck entsteht, einer etwas kontrollierteren Jam-Session zu lauschen.
„Spider“ klingt dagegen viel geradliniger als alles zuvor und bewegt sich nahezu völlig in klassischen Song-Strukturen. Damit sticht dieser Abschluss deutlich aus dem übrigen Material des Albums hervor. Natürlich gibt es auch hier einige Exkursionen der Gitarre und es ist klar erkennbar, dass die Geradlinigkeit einen Zweck verfolgt, aber auf Dauer fällt der Song etwas ab, vielleicht weil die drei vorherigen Nummern in ihrer Opulenz gigantisch erschienen.
FAZIT: Im Grunde ist MOBIUS ein facettenreiches Prog-Rock-Album gelungen. Allerdings will „Make The Promise“ in seiner Gesamtheit nicht durchgängig zünden. Selbst wenn die einzelnen Songs durchaus ihre Reize setzen, findet sich kein klar erkennbarer 'Roter Faden' in dem Album, was sehr schade ist, denn so wird einiges an Potenzial verschenkt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Odyssey
- Rain Another Day
- So They Tell Me
- Spider
- Bass - Alistair McCaig
- Gesang - Andy Hughes
- Gitarre - Andy Hughes
- Keys - Tim Newcombe
- Schlagzeug - Andy Clifton
- Make The Promise (2022) - 9/15 Punkten
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