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Mono: Pilgrimage of the Soul (Review)
Artist: | Mono |
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Album: | Pilgrimage of the Soul |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post-Rock |
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Label: | Pelagic Records | |
Spieldauer: | 57:24 | |
Erschienen: | 17.09.2021 | |
Website: | [Link] |
Gerade im post-rockigen Bereich spielt Ästhetik eine große Rolle. Sowohl in der Musik selbst, als auch in der Kombination mit dem visuellen Aspekt. Artwork und Musik sind meist untrennbar miteinander verbunden. Da ist auch MONOs „Pilgrimage of the Soul“ keine Ausnahme.
Auf dem Cover nähern sich Erde und Kosmos in Form von menschenähnlichen Silhouetten an, was an sich schon einigen Raum für Interpretationen lässt. Stellt man die Musik in den zwangsweise vorhandenen Kontext zum Cover, dann ergibt sich hier ein Bild, das wie eine Utopie wirkt. Aber eben doch eine sehr gut erreichbare Utopie. Lässt man sich auf den Gedanken ein, dass der Mensch seinen Ursprung eben nicht zwingend auf der Erde hat, sondern vielleicht auch Anteile der Sterne, des Kosmos in sich trägt, dann wird „Pilgrimage of the Soul“ schnell zu sowas wie einem Reiseführer.
Die Ästhetik der Musik könnte sowohl ein menschliches Dasein auf Erden, mit allen emotionalen Dramen, seinen personellen Wirrungen und persönlichen Irrungen darstellen, als auch eine Reise weg von dem materiell fassbaren Konstrukt unserer Welt sein. Die Sehnsucht nach den Sternen, die Faszination des Weltalls ist so alt wie der Mensch selbst. Dementsprechend ist die Frage, ob der eigene Ursprung vielleicht nicht doch, zumindest teilweise, in den Weiten außerhalb der Erde liegt, genauso alt.
Zu diesen Fragen erschaffen MONO hier den passenden Soundtrack, der aber vor allem intuitiv erfasst werden will. Klar, rational betrachtet bietet dieses Album durchdachte und handwerklich perfekt umgesetzte Instrumentalmusik. Aber unter dieser Oberfläche schlummert so viel mehr. Hier werden Welten erdacht, gängige Gedankenmuster infrage gestellt und Emotionen auf eine Weise hinterfragt, die im normalen Alltag wohl kaum Platz findet.
Daher ist es auch irgendwie unpassend „Pilgrimage of the Soul“ mit bloßem Verstand zu analysieren, hier muss das Herz mithören. Denn dann kann diese Musik eine Kraft, ja auch eine Inspiration dazu sein, sich selbst und seine Umwelt einmal anders, vielleicht intuitiver, vielleicht aber auch bewusster wahrzunehmen.
Musikalisch finden sich auf diesem Album sowohl bedachte, sanfte Klänge eines Xylophons wie auch verzerrte Riffwände und donnernde Drums. Und das alles nicht selten im gleichen Track („Hold Infinity In The Palm Of Your Hand“).
Aber so interessant, so stilistisch weitreichend die handwerkliche Kunst auch sein mag, der wirkliche Schatz ist das emotionale Potenzial, welches in dieser Musik liegt.
FAZIT: MONO aus Japan erfinden den Post-Rock zwar nicht wirklich neu, aber ihnen ist mit „Pilgrimage of the Soul“ ein Album gelungen, welches zeigt, dass die Band nach wie vor zu den stärkeren Vertretern ihres Genres gehört. Diese knapp einstündige Platte ist Realitätsflucht vom feinsten und dabei doch erstaunlich nah an dem, was wir gemeinhin als 'Mensch-sein' bezeichnen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Riptide
- Imperfect Things
- Heaven In A Wild Flower
- To See A World
- Innocence
- The Auguries
- Hold Infinity In The Palm Of Your Hand
- And Eternity In An Hour
- Bass - Tamaki
- Gesang - Susan Voelz, Andra Kulans, Vannia Phillips, Emi Tanabe, Alison Chesley, Anna Steinhoff, Nora Barton, Kelsee Vandervall, Chad McCullough, Liz Deitermyer, Matthew
- Gitarre - Takaakira „Taka“ Goto, Yoda
- Schlagzeug - Dahm
- Hymn To The Immortal Wind (2009) - 12/15 Punkten
- Requiem For Hell (2016) - 13/15 Punkten
- Pilgrimage of the Soul (2021) - 12/15 Punkten
- Oath (2024) - 14/15 Punkten
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