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Schwessi: Achtung Überlebensgefahr (Review)
Artist: | Schwessi |
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Album: | Achtung Überlebensgefahr |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Stilübergreifende Popmusik, NDW |
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Label: | Pussy Empire Recordings/Timezone | |
Spieldauer: | 32:57 | |
Erschienen: | 15.10.2021 | |
Website: | [Link] |
Textliche Doppeldeutigkeiten, bissige Ironie und ein Musikpotpourri in dem u.a. Reggea und leicht zugängliche Popmusik in einen Topf geworfen werden. SCHWESSI ist nicht auf den Mund gefallen, will die Welt aber trotzdem durch die rosarote Brille sehen.
„Alles geht“ ist dabei sowas wie das Versatzstück von „Achtung Überlebensgefahr“, denn so locker flockig die Musik vor sich hingroovt, so eindeutig ist der Text. Dabei geht es grundsätzlich um Toleranz gegenüber allem und jedem, was an sich nicht verkehrt ist. Aber hier wird leider auch ein grundsätzliches Problem der Toleranz-Debatte deutlich. Ja, Rassismus und ähnliche menschliche Unarten sind abzulehnen, aber ist es nicht ein bisschen paradox, dass des Öfteren, wenn zur grundsätzlichen Freiheit für alle und jeden aufgerufen wird, gleichzeitig sofort gegen jene geschossen wird, die ein anderes Weltbild verkörpern?
Naja…davon abgesehen ist die Musik eine Mischung aus leichtfüßigem Groove und textlichen Inhalten, bei denen sich eine aktive Auseinandersetzung durchaus lohnt.
Themen wie Feminismus oder Emanzipation sind schließlich immer noch (mehr oder weniger) aktuell. Manchmal schießt SCHWESSI zwar etwas über das Ziel hinaus, aber im Großen und Ganzen passt die stellenweise auch etwas derbere Sprache ganz gut.
Mit „Die politisch nicht korrekte Libido“ gibt’s sogar einen echten Lichtblick: Von melancholischen Bläsern und einem schönen Piano unterstützt, geht der Song angenehm ins Ohr und ist stimmungsmäßig hin- und hergerissen zwischen Trotz und Toleranz, Freude und Enttäuschung. Thematisch sicher streitbar, steht der Song aber sehr repräsentativ für SCHWESSIs Grundhaltung und ihr Verständnis von Musik.
FAZIT: Mit ihrer Attitüde schwankt SCHWESSI auf „Achtung Überlebensgefahr“ immer zwischen pubertärer Antihaltung und auf den Mainstream abzielender Massenkompatibilität. Dieser Spagat wird aber erst nach und nach deutlich, wenn sich der freche Rotz des Erstkontakts abgewetzt hat. Dass SCHWESSI aus ihrer grundlegenden Haltung zu Politik und Gesellschaft keinen Hehl macht, ist grundsätzlich sympathisch, ist aber auch ein Umstand der eventuelle Hörer entweder anfixt oder der eben klar abgelehnt wird. Von einigen Ausnahmen abgesehen, wird’s dazwischen nicht viel mehr geben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Achtung bidde!
- Revolution
- Wer ist das Volk
- Kannst du mich hören
- Hallo Selbstmitleid
- Alles geht
- Kopf oder Zahl
- Ich bin so frei
- Die politisch nicht korrekte Libido
- Ohne Worte
- Bass - Katja Stoffels, Stephan Gade
- Gesang - Sonja „Schwessi“ Schwabe
- Gitarre - Stephan Gade, Julia Schmiedeberg
- Keys - Markus „Mosch“ Schröder, Stephan Gade
- Schlagzeug - Claudia „Redrum“ Lippmann
- Sonstige - Johnny Johnson (Trompete), Philipp Kacza (Trompete), Mat Clasen (Trompete), Florentina, Marieke, Emily, Leon, Madlene, Alessandro (Kinderchor), Claudia Lippmann, Katja Stoffels, Julia Schmiedeberg („Muddi“-Chor)
- Achtung Überlebensgefahr (2021) - 7/15 Punkten
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