Mal davon abgesehen, dass politisch aufgeladene Texte immer Gegner und Fürsprecher finden werden und damit stets für Diskussionsstoff sorgen, sollte die Musik, die ja im besten Fall der Grund ist, warum ein Album in der heimischen Anlage rotiert, immer noch im Fokus stehen.
Dass das aber gerade in der aktuellen Zeit, in der alles und jeder seine Meinung über Politik, die Gesellschaft und den fehlerhaften Motor von Nachbars Auto ungefiltert nach draußen kotzen kann, gar nicht mehr so einfach ist, wird bei den STROMMASTEN einmal mehr deutlich.

Musikalisch gefälliger Pop-Rock, ist grundsätzlich kein schlechtes Genre um Hörer zu generieren. Auch mit dem Cover dieser EP ist zumindest ein zweiter Blick von potenziellen Endkunden nicht unwahrscheinlich.
Ob die Musik am Ende aber standhält ist, wie so oft, Geschmacksache. Mit „Willkommen in meinem Gehirn“ startet die EP z.B. mit einem leichtfüßigen Ohrwurm.
Aber Stücke wie „Denk nicht drüber nach“ sind doch auch anstrengend. Denn so berechtigt Kritik an manchen Zuständen unserer Gesellschaft ist, so sehr nervt es, die immer gleichen Argumente in einem ironisch-sarkastischen Gewand vorgekaut zu bekommen.
Das hinterlässt am Ende doch einen etwas schalen Beigeschmack. Dass von der Musik letztendlich auch nicht allzu viel hängen bleiben will, macht’s kaum besser.

FAZIT: Entgegen ihrem Namen sorgen STROMMASTEN nicht wirklich für Hochspannung, sondern sind eher sowas wie der Draht einer Glühbirne. Klar, das Zimmer wird hell, aber ist der Draht durch, wird die Lampe eben weggeschmissen. Ob „Immer negativ bleiben“ jetzt gleich in die Tonne wandert, ist zwar fraglich, aber ein Dauergast im musikalischen Alltag wird die EP eher nicht.