Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Ceebra: Viral - Vinyl-Ausgabe (Review)

Artist:

Ceebra

Ceebra: Viral - Vinyl-Ausgabe
Album:

Viral - Vinyl-Ausgabe

Medium: LP/Download
Stil:

Stoner, Punk, Grunge, Alternative, Rock

Label: Krakenduft Records
Spieldauer: 39:49
Erschienen: 20.05.2023
Website: [Link]

CEEBRA geben sich keine besondere Mühe, mithilfe der Medienlandschaft wirklich intensiv auf sich aufmerksam zu machen. Keine Homepage, keine Bandcamp-Seite, keine Videos – nur eine nicht sonderlich intensiv besuchte fb-Seite. Doch darauf kann man unter dem Info-Bereich zu dem stonerrockigen Dresdner Quartett einen Kommentar lesen, der da lautet: 'Verdammte, geile, hartlaibige Scheiße – besser als shit!'
Aha?! Ist das nun Scheiße oder doch absolut cool, was sich hinter der schon von der Gestaltung der Gatefold-LP im Comic-Style her sehr ansprechenden Vinyl-Version aus dem Hause 'Krakenduft' verbirgt?
Leicht machen es einem die vier Jungs auf „Viral“ jedenfalls nicht, denn sie gehen musikalische Wege, die speziell seit den 90er-Jahren schon verdammt ausgetreten sind.

Stoner-Rock trifft hier auf Punk und Grunge, aber auch mal auf eine Schrei-Orgie („Viral“), sowie mal bissige, dann wiederum angriffslustige oder rotzige Texte, die sich über alles auslassen, was momentan nicht so läuft wie es laufen sollte oder viel zu gut läuft – aber eben auf Kosten der Schwächeren. Das darf sich dann gerne in solch einem Song wie „Don't Fuck With The Economy“ entladen.
„Buzzer“ und „Game Over“ klingen dann am Album-Ende sogar ziemlich bedrohlich und finster und beschreiben bestens die Atmosphäre, die das grandiose Comic-Album-Cover mit all seinen versteckten Anspielungen rund um die alltäglichen Zerstörungen illustriert – oder wie es gelungen metaphorisch im letzten Song „Game Over“ heißt: 'Die Asche, welche von deiner Zigarette fällt, erscheint wie das Spiegelbild deines Lebens'.

Neu ist das alles zwar nicht. Denn wer mal wieder seine alten Scheiben der STONE TEMPLE PILOTS oder von SOUNDGARDEN aus dem Schrank holt und Freude dabei empfindet, sich von deren harten Sounds umgarnen zu lassen, der wird garantiert auch an CEEBRA – auch wegen der gelungenen LP-Produktion – seine Freude finden.

Entstanden ist die Band bereits Mitte der 2000er-Jahre unter dem mehr als bescheuerten Namen =C=, irgendwo im 'ostsächsischen Niemandsland zwischen Bautzen und Dresden'. Ostsozialisiert – da wird einem der Biss schon in die Wiege gelegt. Und CEEBRA beißen – von Anfang an wenn sie auf „Spider“ sofort mit einer gehörigen Portion Punk „Viral“ gehen – und die ersten Zeilen des Songs wie ein Versprechen für das gesamte Album klingen: „So pure untouched and innocent / We are able to open our minds...“ Aber es ist auch die „Sweet bitterness“, die im Nachfolger „Miotc“ (samt geilem Bass-Solo) besungen wird, die uns bei den Dresdner Stoner-Rockern immer wieder begegnet, ähnlich wie das gelungenen Gitarren-Solo im besagten Song. Doch nicht nur die Gitarre brilliert – auch die anderen Musiker haben's rundum drauf und der Sänger ist eine ideale Bereicherung bei diesen retro-lastigen Klängen im 90er-Flair. Er klingt eben ganz ähnlich wie die unüberhörbaren Vorbilder und würde sich bestens auch bei KYUSS oder ALICE IN CHAINS schlagen.

Oder um es mit dem Schild auszudrücken, das mitten auf dem LP-Cover steht und auf dem 'Invest in YOUR Future' zu lesen ist. CEEBRA sind eine gute Investition, die ihre musikalische Zukunft auf den guten Traditionen zwischen Stoner, Punk und Grunge aufbauen und dabei nicht nur auf ein knackiges Fundament setzen, sondern ihren eigenen Überbau ähnlich eindrucksvoll zu gestalten verstehen.

FAZIT: Mit CEEBRA darf man auf jeden Fall rechnen – denn die vier Jungs aus Sachsen vereinen die hart rockenden Erinnerungen der 90er mit einer abwechslungsreichen Mixtur aus Stoner, Punk, Grunge, Garage, Alternative und etwas Metal sowie gelungenen und eingängigen Melodiebögen. Ideale Musik für die guten alten LP-Zeiten, sodass „Viral“ vom 'Krakenduft'-Label gleich noch eine ansprechende Vinyl-Produktion (+ beigelegtem DL-Code) plus einem Super-LP-Gatefold-Cover im Comic-Style mit allen Texten – die echt lesens- und hörenswert sind – verpasst bekamen. „Viral“ sollte unbedingt neben den LP's von SOUNDGARDEN, den STONE TEMPLE PILOTS und ALICE IN CHAINS stehen. Wenn das die alten Grunge-Helden sind, dann dürfen sich CEEBRA eben als die neuen bezeichnen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2509x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (18.47):
  • Spider (3:13)
  • Miotc (4:14)
  • Mosquito (4:49)
  • Don't F*** With The Economy (3:18)
  • Cryona (4:13)
  • Seite B (21:02):
  • Dave's Popsong (4:06)
  • Viral (4:11)
  • Stone Over Stone (3:35)
  • Buzzer (3:42)
  • Game Over (5:28)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Maggi
gepostet am: 31.07.2023

User-Wertung:
15 Punkte

Geile Musik aus Sachsen, weiter so.
CEEBRA
gepostet am: 11.09.2023

Danke für die gute und ausführliche Bewertung!!!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!