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Sadus: The Shadow Inside (Review)
Artist: | Sadus |
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Album: | The Shadow Inside |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | Nuclear Blast / Believe | |
Spieldauer: | 47:07 | |
Erschienen: | 17.11.2023 | |
Website: | [Link] |
Unverhofft kommt oft… und wäre eventuell besser nicht geschehen: SADUS bringen nach langer Funkstille ein neues Album heraus - und wer ist nicht mit dabei? Bassist Steve DiGiorgio (aktuell in erster Linie Testament), dessen Abwesenheit im Vorfeld der Veröffentlichung in sehr auffälliger Weise totgeschwiegen wird; er hatte aber schlicht keine Zeit und wird wohl langfristig wieder zur Band stoßen. Bis dahin soll und muss die Musik allein zur Auseinandersetzung mit der Rückkehr des kalifornischen Kult-Thrash-Trios genügen.
Der Opener 'First Blood' beginnt pompös wie eine Epic-Doom-Hymne, doch nach knapp zwei der insgesamt sieben Minuten Spielzeit setzt es SADUS-typische Handkantenschläge mit hibbeligem Riffing und Darren Travis' unverkennbar hysterischem Gekreisch, das auch den kurzen Brecher 'Anarchy' im 'Certain Death'-Stil (vom Debüt "Chemical Exposure", 1988) und das komplexere 'No Peace' auszeichnet. Midtempo-Bridge und Jaul-Solo in der Mitte, ein idiotensicherer Refrain (genau: "First blood!"), und aus die Maus.
Wo wir gerade Doom erwähnt haben: 'Scorched And Burnt' ist wahnsinnig zäh; speziell in der Bridge wird's rhythmisch komplexer, und ein melodisches Minimal-Solo lässt aufhorchen, doch das nachfolgende 'It's the Sickness' (schon 2022 als Single veröffentlicht) gerät mit Kopfnicker-Groove ungleich mitreißender, was dem Duo später mit 'Pain' nicht mehr so gut gelingt.
Die zweite Auskopplung 'Ride The Knife' entpuppt sich als traditionelle Thrash-Peitsche mit schleppendem Ende und ohne erinnerungswürdige Hooks… über die 'The Devil In Me' hingegen mehrfach verfügt; zum einen hat sich Darren ein wunderbares Wiederhaken-Riff einfallen lassen, zum anderen bleibt auch hier der simple Refrain (wieder der Titel) im Gedächtnis.
Ausgerechnet im ruhigen zweiminütigen Instrumental 'New Beginnings' hört man den Bass prominent, ansonsten bleibt das für SADUS charakteristischste Instrument eher unauffällig. Das abschließende Titelstück erinnert auf seine anfangs gedämpft brodelnde Art an den "Elements of Anger"-Klassiker 'Mask' (1997), entwickelt sich aber letztlich zu einem weiteren generischen Mid- bis Uptempo-Stück.
FAZIT: "The Shadow Inside" ist ein etwas enttäuschendes Comeback, was - ohne die Leistung der beiden verbliebenen Gründungsmitglieder herunterzuspielen - eindeutig an Steve DiGiorgios Fehlen liegt. Der geniale Bassist leistete mit seinem virtuosen Fretless-Spiel und phasenweise auch einem Faible für Synthesizer einen entscheidenden Beitrag zur Unantastbarkeit der Band. Diese reicht nun das schwächste Album ihrer Geschichte ein und klingt fast wie eine x-beliebige Thrash-Band. Schade, das.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01] First Blood
- 02] Scorched And Burnt
- 03] It's the Sickness
- 04] Ride The Knife
- 05] Anarchy
- 06] The Devil In Me
- 07] Pain
- 08] No Peace
- 09] New Beginnings
- 10] The Shadow Inside
- Bass - Darren Travis
- Gesang - Darren Travis
- Gitarre - Darren Travis
- Schlagzeug - Jon Allen
- The Shadow Inside (2023) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
hendrik
gepostet am: 12.11.2023 |
Bin gespannt, ich bekomme sie (hoffentlich) Freitag. Das Fehlen von DiGorgio macht sich natürlich bemerkbar, beliebig finde ich zumindest die beiden Auskopplungen trotzdem nicht, dafür hat auch der Rest eine zu klare Signatur. Und geil sind die Stücke dazu. Aber das fußt eben nur auf dem Hören dieser beiden Songs, ist also vorläufig, nicht zuletzt, weil ich die im Review angedrohten Slo-Mo-Songs von Sadus immer schon überflüssig fand. |