Partner
Services
Statistiken
Wir
The Sarandons: Sightlines (Review)
Artist: | The Sarandons |
|
Album: | Sightlines |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie- und Folk-Pop |
|
Label: | Flying Colours | |
Spieldauer: | 34:09 | |
Erschienen: | 27.01.2023 | |
Website: | [Link] |
Schon nach den ersten Tönen und folk-indie-alternativen Klängen von „Sightlines“, dem ersten Studio-Album des kanadischen Indie-Quintetts THE SARANDONS fühlt man sich unmittelbar heimisch und aufgehoben, so als würde man in seiner Plattensammlung zwischen den Alben von WILCO und KINGS OF LEON, aber auch THE HOUSEMARTINS und MR. MISTER wühlen, deren Musik dabei noch im Ohr haben und dann „Sightlines“ auflegen, das die schönsten Erinnerungen an gute alte Folk-Indie-Zeiten samt einer Brit-Pop-Prise mit beeindruckenden Singer/Songwriter-Texten weckt, in denen die Geschichten der kleinen Leute mit großem Aufwand erzählt werden.
Damit die Geschichten beim Hören verfolgt werden können, gehört zu der farbvinyligen LP ein Einleger mit allen Texten sowie mehreren Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos.
So darf man als interessierter Hörer gerne gerade selber ein paar melancholische Gedanken und Gefühle mit sich herumschleppen, denn die werden von THE SARANDONS gleich in puncto Musik und Text mit befeuert.
Selbst wenn man „Too Many Whiskeys“ zu sich nimmt, funktionieren THE SARANDONS bestens, denn neben vielen ruhigen gibt es zugleich sehr schwungvolle, echt groovende Momente, die einen in Stimmung bringen – mit oder ohne Alkohol ist dabei völlig egal, während hintergründig mal Desertfolk- oder Country-Sounds für die entsprechende Wärme sorgen. Dass sich die Platte zudem bestens fürs Nebenbeihören eignet, kann für sich, aber auch gegen den Einfallsreichtum der Kanadier sprechen, die den Wohlklang über jeden Mut zu gewagten Experimenten stellen, welche sich zumindest ein Kritiker erhofft, der gerne auch einmal von einem Album, das sich während des Hörens 'einschleift', überraschende Momente oder Wendungen erwartet. Die bleiben auf „Sightlines“ jedoch aus.
„So Long“ ist die Devise – und genauso heißt auch einer der Songs. Passt!
Demgegenüber bleibt der Wunsch, dass THE SARANDONS „Losing My Way“ ernst nehmen und die auf ihrem Debüt schon zu eingefahrenen Gleise verlassen, denn alle Voraussetzungen dazu haben sie. Großartiger Gesang trifft auf eine gelungene Instrumentierung und eingängige Kompositionen sowie poetische Texte. Da flackert ein wärmendes Feuer, doch manchmal wünscht man sich eben doch das freche Rumpelstilzchen herbei, das mit seinen Provokationen drumherumhüpft und gerne auch mal hineinpinkelt. Na ja, vielleicht sollte beim Einspielen des Nachfolgealbums eben doch der ein oder andere Whiskey mehr getrunken werden: „Well the band kicks / Says they're playing something new / I've had too many whiskeys“.
FAZIT: Mit „Sightlines“ debütieren die kanadischen Indie-Folk-Rocker THE SARANDONS und verbreiten dabei gleich noch eine gehörige Portion Brit-Pop-Flair, das von Anfang bis Ende durch seine warme Stimmung und einen durchgängigen Flow überzeugt. Auch ihre Texte hauchen zärtlich bis provokant den Songs poetisches Leben ein. Es fehlen nur noch die Knackpunkte, welche für Überraschungen sorgen, statt auf den größtenteils sehr gleichmäßigen Fluss der musikalischen Seenlandschaft zu setzen, die manchmal den bedrückenden Texten zwischen Melancholie, Tristesse und Optimismus eine zu einfache Melodie gegenüberstellen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (16:10):
- Letting On (3:40)
- Sightlines (3:09)
- So Long (3:32)
- State To State (2:32)
- Headlights In The Day (3:17)
- Seite B (17:59):
- Losing My Way (3:51)
- Not Tonight (2:29)
- Too Many Whiskies (3:42)
- In Time (3:44)
- Honey Then The Bee (4:13)
- Bass - Damian Coleman
- Gesang - Dave Suchon
- Gitarre - Craig Keeney, Dave Suchon
- Keys - Edmund Cummings
- Schlagzeug - Phil Skot
- Sightlines (2023) - 10/15 Punkten
- Drawing Dead (2024) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews