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No Sun Rises: Harmisod (Review)
Artist: | No Sun Rises |
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Album: | Harmisod |
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Medium: | CD/LP/MC/Download | |
Stil: | Post-Black-Metal |
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Label: | Alerta Antifascista Records | |
Spieldauer: | 44:57 | |
Erschienen: | 15.09.2023 | |
Website: | [Link] |
„Animal Friendly, Anti-Fascist, Gay-Positive, Pro-Feminist“ prangt als Statement mit Siegel auf dem Textblatt zu „Harmisod“. Damit ordnen sich NO SUN RISES von vornherein dem politisch linken Lager der Black-Metal-Szene zu. Das ist legitim, wenngleich es mit dem Ursprungsgedanken dieser Szene wenig zu tun hat. Denn Black Metal steht im Grunde für die Freiheit gegen jedwede gesellschaftliche Strömung zu rebellieren und sich keiner etwaigen Norm zu unterwerfen, egal von welcher Seite.
Nichtsdestotrotz bietet „Harmisod“ gut gemachten Post-Black zwischen Melancholie und Frost. Dementsprechend wird hier auch nicht stur auf aggressiven Hass gesetzt, sondern die Band lässt in ihren Kompositionen immer genug Raum für Atmosphäre. Die wird von manch akustischem Zwischenspiel, das hier und da gar gen Folk tendiert und der allgemeinen Trauerkloßstimmung der Songs auch durchweg aufrechterhalten.
Auch gesanglich heult, keift, schreit und fleht sich der Frontmann passend zu den jeweiligen Stimmungen durch die Songs. Überhaupt ist die Band in puncto Stimmung bestens aufgestellt, denn das beklemmend-traurige Gefühl bleibt durchweg bestehen. Allerdings bergen die Songs ab und an auch ein wenig die Gefahr sich in der homogenen Atmosphäre totzulaufen.
Da kommen die keltischen Gesänge zu Beginn von „In trockener Erde (Bury Me)“ gerade recht. Denn erstens verleihen sie der Musik einen andächtigen Touch und zweitens schafft dieses Intro Kontraste und damit Spannung. Im weiteren Verlauf ist die Klammerbemerkung des Titels auch das stimmungstechnische Hauptmotiv des Stücks.
Diese Trauerweiden-Hymne wird aber dank opulenter Bläser-Klänge und der famosen Gitarrenarbeit zu einem emotionalen Sturm zwischen Selbstaufgabe und Sehnsucht. Zudem klingt sie in ihren melodischsten Momenten regelrecht schön. Mit dem akustischen Finale erzeugen NO SUN RISES zum Abschluss fast etwas Lagerfeuerstimmung, was gemessen am Titel des Songs wahlweise beklemmend oder romantisch wirkt.
FAZIT: Als Post-Black-Metal-Werk macht „Harmisod“ eine gute Figur, denn von der Atmosphäre über den Sound bis hin zum Artwork gehen hier alle Elemente sehr schön Hand in Hand. Mit ihrer klar antifaschistischen Haltung beziehen NO SUN RISES zwar eindeutig Stellung, mancher könnte das aber auch schelmisch als 'Regenbogen-Black-Metal' verunglimpfen. Allerdings wird das im Falle der Band wohl eher ein Kompliment sein. Der Musik schadet es eh nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- NebellebeN
- Unter Tage (Regress)
- Tanz in fahlem Lichte
- In trockener Erde (Bury Me)
- Harmisod (2023) - 11/15 Punkten
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