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Stiriah: Portal (Review)
Artist: | Stiriah |
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Album: | Portal |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Crawling Chaos | |
Spieldauer: | 52:17 | |
Erschienen: | 23.02.2024 | |
Website: | [Link] |
Das abstrakte Coveratwork suggeriert zwanghafte Veränderungswut. Den Drang danach, um der Veränderung Willen sich selbst und seine Umwelt nach den eigenen Wünschen zu formen und die destruktiven Folgen, welche diese Manie für den eigenen Geist, das eigene Wesen bereithält.
Textlich dreht sich „Portal“ um den inneren Kampf, die innere Zerrissenheit, die mit dieser unnatürlichen Form der Transformation einhergeht, genauso wie letztendlich der Niedergang des eigenen Lebens und des eigenen Wesens am Ende dieses Weges thematisiert wird. Dabei schaffen es STIRIAH, eine ähnlich unberechenbare Atmosphäre zwischen Chaos, Eiseskälte und instrumentalem Wahnsinn zu kreieren, wie ihn einst EMPEROR kultiviert haben. Was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass die Berliner in einem vergleichbaren Maß rasenden Black Metal und unkitschige Symphonik unter einen Hut bringen.
Nicht zuletzt die Melodien und Harmonien der Gitarren spielen eine gewichtige Rolle auf „Portal“. Auffallend ist aber doch, dass die acht Songs immer ähnlichen Mustern folgen, was wahlweise für ein kompaktes Hörerlebnis sorgt und dem Album Konsistenz verleiht, oder mit zunehmender Spieldauer durchaus für ein paar kleine Abnutzungserscheinungen sorgt.
Der Vorteil, den STIRIAH gekonnt ausspielen, ist, dass sich immer eine gewisse Faszination für das Gehörte breitmacht. Denn trotz der grundlegenden Manie, die in allen Elementen dieses Albums mitschwingt, ist die Musik gleichsam geprägt von harmonischen Leads, genauso wie Dissonanzen, Breaks und wechselndes Tempo ihre Furchen in den Stücken hinterlassen.
Gleichzeitig wirkt „Portal“ schroff und kantig, da können auch die erhabenen Männerchöre in „Ein ewiger Kerker“ nicht darüber hinwegtäuschen.
Darüber hinaus wurde das Album klanglich hervorragend in Szene gesetzt, wirkt lebensfeindlich wie ein Blizzard und strahlt doch eine philosophische Misanthropie aus, die wie hin- und hergerissen zwischen verschiedenen Welten aus Emotionalität und der Banalität des Lebens als solches wirkt.
Musikalisch sorgen u.a. kleine Feinheiten wie chorale Gesänge („Brennendes Licht“), oder auch manch symphonisches Einsprengsel (u.a. in „Die letzte Ebene“) für eine Unberechenbarkeit, eine diffus-wilde Stimmung, welche die ursprüngliche Gefahr, die dem Black Metal-Genre innewohnen sollte, ansprechend auf den Punkt bringt.
FAZIT: STIRIAH präsentieren sich auf „Portal“ nicht immer ganz einfach zugänglich, fetzen eher als klanglicher Eissturm voran, anstatt feurigen Schwarzstahl zu gießen, wobei dieses Album eine stete Faszination ausstrahlt, die jeder Black-Metal-Hörer zumindest einmal antesten sollte. Denn so detailreich und fein austariert die Songs gestaltet sind, so wild und gefährlich wirkt die Musik auch, was die künstlerische Relevanz für die Szene bestätigt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sterbend im Nebel
- Portal
- In der Nacht
- Schwarzes Nass
- Ein ewiger Kerker
- Brennendes Licht
- Die letzte Ebene
- Tempus
- Portal (2024) - 13/15 Punkten
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