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Yeast Machine: Sleaze (Review)
Artist: | Yeast Machine |
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Album: | Sleaze |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Stoner Rock, Grunge |
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Label: | Tonzonen Records | |
Spieldauer: | 43:39 | |
Erschienen: | 19.04.2024 | |
Website: | [Link] |
Ob der Kinderteufel auf dem Cover von „Sleaze“ einfach besoffen ist, oder sich einen Wolf an seinem Freund dem Gartenzwerg freut, ist eine gute Frage. Auf alle Fälle erweckt die Musik von YEAST MACHINE mehr als einmal den Eindruck in einem Sammelbecken psychotroper Substanzen entstanden zu sein, was mögliche Halluzinationen erklären würde.
Der Sound der Schwaben mäandert zwischen Stoner Rock, abgerissener Grunge-Attitüde und einer dichten Wolke Psychedelika aus den Boxen. Das Fuzz-Pedal ist ein guter Freund der Gitarristen, wobei der Sound mit einer ordentlichen Portion Rotz aufgepeppt wird.
Dabei zeichnen sich die Songs durch vielschichtige Arrangements und Stimmungswechsel aus, die aber eher unterschwellig vonstattengehen. Sei es jetzt ein entspanntes Klavier, das aus dem anfangs kräftigen Groover „Banshee“ beinahe eine Ballade macht, oder das psychedelisch verspielte „Rip It Off“, das zwischen entspannten Strophen und aufbrausendem Refrain mit die energischste Gesangsperformance des Albums bietet.
Interessant ist auch das eine oder andere vom Blues inspirierte Gitarrenriff oder manche Feinheit in Sachen Dynamik, die sich in Stücken wie „Brittle Pillars“ herausschält. Manchmal fallen einem hier die Frickel-Meister von MASTODON als möglicher Quell der Inspiration ein. Denn YEAST MACHINE verstehen es ähnlich gut wie die Amis, zwischen trocken-treibender Rockmusik und manch subtiler Anleihe wie nebenbei mehrere Genres zu streifen, ohne ihr Stoner-Grundgerüst zu verwässern.
Die Querschläger-Qualitäten der Band sind auch in „Circling Bird“ zu finden. Zwischen tanzbarem Groove und Knarz-Bass wabert der Sound wie in dichtem Nebel umher. Die Musik wirkt hin- und hergerissen zwischen Tanzfläche und Hallenbar und obwohl der Eindruck entstehen könnte, hier weder Fleisch noch Fisch serviert zu bekommen, packt die Musik den Hörer unweigerlich am Kragen und schleift ihn hin zur Bewegung, was in gewisser Weise als Sinnbild für das gesamte Album gilt.
FAZIT: YEAST MACHINE stecken zwar tief im Stoner Rock, strecken ihre Fühler aber vermehrt in andere Stilrichtungen aus und präsentieren mit „Sleaze“ ein Album, das rundum packt, emotional immer leicht am Abgrund wandelt, aber stets die Kurve hin zu einer Art „Scheiß drauf“-Mentalität kriegt. Und wenn schon der Cover-Teufel blau ist, ist es egal, wie der Tanz am Abgrund aussieht – Hauptsache ist, es wird getanzt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Universal Avatar
- Banshee
- Garden Wall
- 1st Of July
- Brittle Pillars
- Circling Bird
- Rip It Off
- I Can See
- Bass - Marcel Gundlach
- Gesang - Benjamin Frenzel, Marcel Gundlach
- Gitarre - Tobias Köninger, Fabian Köninger
- Keys - Benjamin Frenzel
- Schlagzeug - Jonas Bischot
- Sonstige - Benjamin Frenzel (Cello)
- Sleaze (2024) - 12/15 Punkten
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