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Cold Summer: Altlasten (Review)
Artist: | Cold Summer |
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Album: | Altlasten |
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Medium: | Download/Vinyl-EP | |
Stil: | Schlechtwetterpunk, Post-Punk |
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Label: | Kink Records/It’s Eleven Records | |
Spieldauer: | 13:08 | |
Erschienen: | 01.10.2024 | |
Website: | [Link] |
Leipzigs COLD SUMMER bezeichnen ihre „Altlasten“ treffend als Schlechtwetterpunk und besingen die von der Gesellschaft Verstoßenen („Außenseiter“), die „Bei Nacht“ auf den düsteren Straßen vereinsamter Städte wandeln.
Die Energie der Musik wirkt trotzig, die Gitarren riffen voller Widerstandsgeist voran und präsentieren unterkühlte Melodik, neben treibendem Groove, der auch mal gehörig scheppert. Dass die Stimme dementsprechend widerspenstig auf Krawall gebürstet erscheint, passt perfekt zum trotzigen Geist, welcher der Musik in jedem Ton innewohnt.
„Existenz“ erzeugt Bilder von ekstatisch zuckenden Leibern, die unter flirrenden Stroboskoplichtern über verregneten Asphalt tanzen. Ganz im Hier und Jetzt, das Gestern ist irrelevant und die Sorgen von Morgen existieren noch nicht. Und doch bleiben besagte Tänzer „Außenseiter“, keiner Gesellschaft zugehörig.
Frust und Rebellentum keimen immer mehr in den besungenen Herzen auf, wozu die stoisch drängende Wut, der markant herausgeschriene Gesang ein perfektes Gesamtbild erzeugen. Die finale Erkenntnis von Einsamkeit, schlägt sich in „Keiner ist mehr da“ in wütender Resignation nieder.
Aufgekratzt und trotzig flirren die Gitarren durch den Song, der vom hallenden Gesang stets im Krawallmodus gehalten wird. Und doch bleibt am Ende nichts, was einen hält. Diese Erkenntnis liegt wie ein Stein im Magen, was das Tanzen umso schmerzhafter macht, aber ans Aufhören ist nicht zu denken. Denn Stille bedeutet Leere und Vergessen und das Vergessen ist der Tod.
FAZIT: COLD SUMMERs „Altlasten“ vertont eine emotionale Schlechtwetterfront, deren Sturmböen maßgeblich mit der Existenz des lyrischen Ichs hadern. Aufgekratzt und drängend scheppert der unterkühlte Punkrock dem Hörer entgegen und gibt sich in seiner Attitüde geradezu selbstvergessen. Lebensfroh geht anders, aber mitreißend ist diese EP auf jeden Fall.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Seite:
- Bei Nacht
- Existenz
- B Seite:
- Außenseiter
- Keiner ist mehr da
- Altlasten (2024) - 12/15 Punkten
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